Nino de Angelo, der 61-jährige deutsche Sänger, wurde 1983 mit seinem Hit „Jenseits von Eden“ berühmt. Doch nicht nur dieser Titel prägte seine Karriere, sondern auch die Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen, die sowohl Höhen als auch Tiefen mit sich brachte. Im Zuge eines Rückblicks auf diese Verbindung äußerte de Angelo, dass er Bohlen in ihrer gemeinsamen Zeit oft als „wie eine Zecke“ empfand und aus mehreren unangenehmen Erlebnissen schöpfte, um dies zu verdeutlichen. Besonders prägend war eine Begegnung, bei der ihm Bohlen eine Kassette überreichte, die de Angelo prompt wegwarf.
Im Jahr 1989 standen die beiden vor der Herausforderung, beim Eurovision Song Contest anzutreten. Dieter Bohlen, heute 71, war entschlossen, mit de Angelo durchzustarten. Anfangs zögerte der Sänger, ließ sich schließlich jedoch von seiner damaligen Partnerin Judith Coersmeier überzeugen, diesem Vorhaben eine Chance zu geben. Unter dem Titel „Flieger“ wurde der mittlerweile als Klassiker geltende Song eingereicht. Die Komposition, die Bohlen selbst verantwortete, führte zu einer bemerkenswerten Beteiligung am Grand Prix, der damals als Grand Prix Eurovision de la Chanson bekannt war.
Der Eurovision Song Contest 1989
Der Eurovision Song Contest fand am 6. Mai 1989 in Lausanne, Schweiz, statt. In einem Wettbewerb mit 22 Teilnehmern traten Länder aus ganz Europa gegeneinander an. Nino de Angelo präsentierte „Flieger“ und belegte sensationell den 14. Platz, was die Erwartungen nicht erfüllte. Mit 46 Punkten schnitt der Song eher mäßig ab, besonders im Vergleich zu dem Siegerbeitrag „Rock Me“ von der jugoslawischen Band Riva.
Für Bohlen war dies der erste und einzige Beitrag für Deutschland beim Eurovision Song Contest, auch wenn er bereits zuvor Beiträge für Österreich verfasst hatte. Seine Erfahrungen beim Contest waren jedoch überschattet von einem fehlenden Rückhalt für de Angelo. In einem Interview von 2021 offenbarte der Sänger, dass er während der Proben keine Unterstützung von Bohlen erhielt, was zu einem verkrampften Auftritt führte.
Nachwirkungen und weitere Projekte
Nach dem Eurovision Song Contest arbeiteten de Angelo und Bohlen an einem englischen Album, dessen Resultat jedoch nicht den Erwartungen entsprach. De Angelo fühlte sich übergangen und äußerte, dass Bohlen bei der Produktion seiner Hinweise nicht Rechnung trug. Die Single „Flieger“ wurde am 30. März 1989 veröffentlicht und erreichte in Deutschland Platz 13 in den Charts. Zudem präsentierte de Angelo den Song in der ZDF-Hitparade, wo er sowohl hoch als auch niedrig platziert war.
Nach den Differenzen gab es 2020 Überlegungen zu einer erneuten Zusammenarbeit, als Bohlen de Angelo in die Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ integrieren wollte. RTL entschied sich jedoch für Michael Wendler, was die Hoffnungen auf eine Wiederbelebung dieser einmaligen musikalischen Partnerschaft zerschlug. Kürzlich überraschte de Angelo seine Fans mit einer persönlichen Ankündigung, die Fragen aufwarf und auf seine aktuelle künstlerische Richtung hinwies.
Für viele Fans bleibt die Geschichte von Nino de Angelo und Dieter Bohlen eine der eindrucksvollsten und spannendsten Facetten der deutschen Musikkultur, die durch ihre Höhen und Tiefen bis heute fasziniert.