Vorfall | Vandalismus |
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Ort | Tegernsee, New York |
Sachschaden in € | 200 |
Ursache | Verstoß gegen Kleiderordnung |
Magnus Carlsen, der fünfmalige Schachweltmeister und weithin als bester Schachspieler der Welt angesehen, sorgte in letzter Zeit für Aufsehen wegen eines Kontroverses über die Kleiderordnung bei der FIDE Schnellschach-Weltmeisterschaft 2024 in New York. In einer ungewöhnlichen Wendung der Ereignisse teilte sich Carlsen den Titel bei der Blitzschach-Weltmeisterschaft mit Ian Nepomniachtchi, während Wesley So den dritten Platz belegte. Der Vorfall um Carlsen erregte auch die Aufmerksamkeit von Sebastian Siebrecht, dem Turnierdirektor der Offenen Internationalen Bayerischen Meisterschaft (OIBM), der die Notwendigkeit eines klaren Dress-Codes für internationale Wettbewerbe betonte.
Das Problem begann, als Carlsen, der in Jeans erschien, mit einer Geldstrafe von 200 Dollar belegt wurde, nachdem er sich geweigert hatte, seine Kleidung zu ändern. Der FIDE-Dresscode besagt klar, dass Männer keine Jeans tragen dürfen. Trotz eines Ultimatums blieb Carlsen bei seiner Entscheidung, und obwohl er bereit war, für den letzten Turniertag seine Kleidung zu wechseln, kam es nicht mehr dazu, da er sich entschloss, die restlichen Runden der Schnellschach-WM nicht mehr zu spielen und seine Teilnahme an den Blitzmeisterschaften ebenfalls zurückzuziehen. FIDE verkündete daraufhin, dass man „kleine Abweichungen“ bei der Kleiderordnung in Zukunft akzeptieren wolle, um der Professionalität in Schachturnieren Rechnung zu tragen, was jedoch die Diskussion über die Durchsetzung von Regeln weiterhin anheizte.
Kreise der Diskussion
Siebrecht äußerte scharfe Kritik an der vorangegangenen Handhabung des Vorfalls und wies darauf hin, dass ein angemessenes Auftreten auch im Interesse der Geldgeber sei. In der Vergangenheit hätten bereits Teilnehmer, die gegen die Kleiderordnung verstießen, von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen werden müssen. Die FIDE-Geschäftsführung verteidigte den Dresscode, der Professionalität und Fairness gewährleisten soll. Alex Holowczak, der Hauptschiedsrichter des Turniers, stellte klar, dass Carlsen nicht aus dem Wettbewerb ausgeschlossen wurde und in der zehnten Runde spielen durfte.
Im Rahmen der Schnellschachmeisterschaften traten zahlreiche Spieler an, darunter auch mehrere deutsche Teilnehmer. Die Turnierstruktur sah ein 13-rundiges Schweizer System vor, wobei die Bedenkzeit 15 Minuten plus 10 Sekunden Zeitzuschlag betrug. Die Blitzmeisterschaft folgte bei gleicher Rundenanzahl einem K.O.-System mit einer Bedenkzeit von 3+2. Carlsen beendete die Schnellschach-WM mit 5 von 8 möglichen Punkten und behielt seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste bei.
Kleiderordnung und ihre Bedeutung
Die FIDE-Dresscode-Policy verbietet für Männer das Tragen von Jeans, was im Fall von Carlsen zur Fragestellung führte, inwieweit solche Regeln sinnvoll und durchsetzbar sind. Laut den Richtlinien sind akzeptable Kleidungsstücke Anzüge, Krawatten, schicke Hosen, Hemden und Blazer, während unakzeptable Kleidungsstücke strandtaugliche Kleidung, Jeans und zerrissene Kleidung ausschließen. Für Frauen sind hingegen Jeans zulässig, was die Frage des Geschlechtergleichgewichts in der Anwendung der Regeln aufwirft.
Im Lichte dieser Entwicklungen und der sich zuspitzenden Diskussion um die Kleiderordnung hoffen viele, dass FIDE die dahinterliegende Philosophie einer fairen und professionellen Teilnahme an Schachturnieren überdenkt, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu vermeiden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Dynamik rund um die Kleiderordnung in kommenden Turnieren entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf die Akzeptanz der Regeln bei Spielern wie Carlsen haben wird.