Am Samstag, den 15. Februar 2025, sollen im Rahmen eines Waffenstillstands mit Israel drei Geiseln von Hamas freigelassen werden. Dies wurde durch die Veröffentlichung der Namen dieser Geiseln am Freitag bekannt gegeben. Es handelt sich um Sagui Dekel-Chen, 36 Jahre alt und amerikanischer Staatsbürger, Sasha Alexander Troufanov, 29 Jahre alt und russisch-israelischer Staatsbürger, sowie Iair Horn, 46 Jahre alt, geboren in Argentinien. Alle drei lebten im Kibbutz Nir Oz und wurden während des Angriffs von Hamas-Kämpfern am 7. Oktober 2023 entführt. Israel hat den Erhalt dieser Namen von qatarischen und ägyptischen Vermittlern bestätigt, und im Austausch für die Geiseln wird von Israels Seite die Freilassung von 369 palästinensischen Gefangenen erwartet, wobei Israel jedoch die genaue Anzahl der freizulassenden Palästinenser nicht sofort publik machte, wie die Washington Post berichtet.
Die Ankündigungen scheinen einen vorangegangenen Streit zwischen Hamas und Israel zu lösen, der den Waffenstillstand gefährdete. Hamas hatte zuvor erklärt, dass die Freilassung der Geiseln aufgrund angeblicher israelischer Verstöße gegen den Waffenstillstand verzögert werde. Inmitten dieser Spannungen äußerte Präsident Donald Trump eine dramatische Warnung, dass „die Hölle losbrechen wird“, falls Hamas nicht bis Samstag die Geiseln freigibt. Gleichzeitig beorderte Israels Premierminister Benjamin Netanyahu Truppen in und um Gaza.
Kontext der Geiselung
Die Geiseln wurden alle am 7. Oktober 2023 entführt. Dekel-Chen, der im Kibbutz an der Umrüstung von Flughafenbussen zu mobilen Klassenzimmern arbeitete, hinterlässt seine schwangere Frau, die das Attentat in einem sicheren Raum überlebte. Troufanov, der zusammen mit seiner Mutter, Großmutter und Freundin entführt wurde, trauert um seinen Vater, der bei dem Angriff getötet wurde. Horn, bekannt für die Organisation von Purim-Partys und die Leitung der Kibbutz-Bar, wurde zudem zusammen mit seinem Bruder gefangen genommen. Während die Associated Press über weitere Details zu den geiselnahme informieren, ist zu beachten, dass mehr als 350 Rabbiner eine Anzeige in der New York Times unterzeichneten, die Trumps Aufruf zur Entfernung von Palästinensern aus Gaza verurteilt.
Im Rahmen des aktuellen Waffenstillstandes, der seit dem 19. Januar 2025 in Kraft ist, wurde bereits ein Austausch von Geiseln durchgeführt. Drei israelische Zivilisten, die ebenfalls am 7. Oktober entführt worden waren, wurden am Samstag freigelassen. Diese letzte Aktion hat die Gesamtzahl der seit dem Waffenstillstand freigelassenen Geiseln auf 21 erhöht. Sollte dieser Prozess wie geplant fortgesetzt werden, bewegen sich die Verhandlungen in Richtung einer strukturierten Freilassung von Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge. Laut den Vereinbarungen werden zunächst Frauen, Minderjährige und Männer über 50 freigelassen, wie die Tagesschau berichtet.
Gesundheit und Schicksal der Geiseln
Die Situation der Geiseln bleibt jedoch angespannt. Über 70 Geiseln sollen sich noch im Gazastreifen befinden, wovon fast die Hälfte als tot vermutet wird. Unter den gefangenen Geiseln gibt es eine „niedrige zweistellige Anzahl von Personen mit Deutschlandbezug“, was die internationale Dimension der Geiseltragödie verdeutlicht. In der Zwischenzeit sorgen Berichte über die Gesundheitszustände der freigelassenen Geiseln für Sorgen. Viele von ihnen werden in einem schlechten Gesundheitszustand vermutet, da sie unter extremen Bedingungen leben mussten. Insbesondere drei Männer, die am Samstag aus dem Gazastreifen freigelassen wurden, hatten während ihrer Gefangenschaft schwere Schicksale erlitten. Diese Entwicklungen geben Anlass zu Besorgnis über das langfristige Wohlbefinden der noch in Haft befindlichen Geiseln.
Insgesamt zeigt sich, dass der Weg zur vollständigen Freilassung aller Geiseln mit Herausforderungen gepflastert ist, jedoch auch anhaltende internationale Bemühungen bei den Verhandlungen sichtbar sind. Der Fokus liegt nun darauf, die kommenden Tage und Wochen zu beobachten und zu analysieren, ob die politischen Spannungen einer konstruktiven Lösung weichen können.