Ein hochrangiger Hamas-Führer, Salah al-Bardawil, wurde in einem nächtlichen Luftangriff im südlichen Gaza getötet, teilte die Al Jazeera mit. Der Angriff ereignete sich in Khan Younis, während al-Bardawil und seine Frau in ihrem Zelt beteten. Die palästinensische Gruppe beschuldigte Israel der gezielten Tötung. Der jüngste Luftangriff ist Teil einer umfassenden Offensive, die nach dem Bruch des Waffenstillstands am Dienstag begann. Seit diesem Zeitpunkt sind bereits mindestens 634 Palästinenser getötet worden.
Die Situation in Gaza wird als kritisch beschrieben; die israelische Armee hat in den letzten Stunden „heftige und umfassende Luftangriffe“ durchgeführt. Premierminister Benjamin Netanyahu erklärte, dass die militärische Offensive darauf zielt, Hamas zur Freilassung der verbleibenden Geiseln zu zwingen. Am Sonntag starben bei nächtlichen Razzien mindestens 23 Menschen, während Israel Evakuierungsbefehle für Tal as-Sultan in Rafah ausgab. Dies geschah im Zuge einer Eskalation der Gewalt, die den Gaza-Konflikt seit dem 7. Oktober 2023 prägt.
Waffenstillstand in Gefahr
Hamas hat Israel beschuldigt, den Waffenstillstand gebrochen zu haben, als die Gruppe am Donnerstag Raketen auf Zentralisrael, einschließlich der Küstenstadt Tel Aviv, abfeuerte. Israel reagierte darauf mit der Ausweitung seiner Bodenoperationen im Gazastreifen und Razzien in den Städten Rafah und Beit Lahiya, wie The New York Times berichtete. Die Eskalation trat nach einem tödlichen israelischen Luftangriff in Gaza auf, der den zweimonatigen Waffenstillstand beendete.
Die israelische Militärführung hat erklärt, dass der Waffenstillstand nicht fortgesetzt werden könne, solange Hamas keine weiteren Geiseln freilasse. Husam Badran, ein hochrangiger Hamas-Beamter, ließ verstehen, dass die Gruppe nicht bereit sei, ihren militärischen Flügel zu entwaffnen – eine wichtige Voraussetzung für Israel.
Kritik und internationale Reaktionen
Die Situation im Nahen Osten bleibt angespannt, während Experten wie der Nahostanalyst Peter Lintl in einem Interview erläutert haben, dass ein neuer Konflikt zwischen Israel und Hamas wahrscheinlich ist. Lintl beschreibt den aktuellen Krieg als militärisch und diplomatisch in einer Sackgasse. Ohne nachhaltige Lösungen sei die Gefahr weiterer gewalttätiger Konfrontationen weiterhin gegeben, warnte Dr. Muriel Asseburg in einem früheren Bericht.
Die globale Gemeinschaft wird zunehmend aufgerufen, in den Wiederaufbau des Gazastreifens zu investieren. Während viele Menschen in die Ruinen ihrer Häuser zurückkehren, bleibt die humanitäre Lage prekär. Trumps Bestrebungen, den Gazastreifen zu einer „Riviera“ zu entwickeln, werden von vielen als unrealistisch angesehen.
In diesem komplexen Konflikt bleibt die Zukunft ungewiss, während sowohl Israel als auch Hamas an ihren militärischen Entscheidungen festhalten und die Zivilbevölkerung unter der anhaltenden Gewalt leidet.