Wolfsburg

Krise bei VW: Ex-Betriebsrats-Boss Osterloh warnt vor Fehlentwicklungen

Der ehemalige Betriebsrats-Boss von Volkswagen, Bernd Osterloh, äußert in einem Interview mit der „Wolfsburger Allgemeinen Zeitung“ Besorgnis über die aktuellen Herausforderungen des Autobauers, insbesondere den Rückstand im E-Auto-Verkauf und den steigenden Konkurrenzdruck aus China, und warnt davor, dass VW Trends falsch eingeschätzt hat, was die Zukunft des Unternehmens gefährden könnte.

In den letzten Monaten hat der Volkswagen-Konzern zunehmend mit herausfordernden Marktbedingungen zu kämpfen, während der Rückstand bei den Verkaufszahlen von Elektromodellen besorgniserregend zugenommen hat. Bernd Osterloh, der ehemalige Betriebsratsvorsitzende von VW, äußerte in einem aktuellen Interview, dass er ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens hat.

Besorgnis über den Rückstand in der E-Mobilität

Osterloh wurde in der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung (WAZ) zitiert, wo er seine Sorgen über die E-Mobilität kundtat. Besonders der Druck von asiatischen Konkurrenten, insbesondere aus China, stellt eine große Herausforderung für VW dar. Diese Unternehmen haben in der Entwicklung und dem Verkauf von Elektrofahrzeugen erhebliche Fortschritte gemacht, während Volkswagen in dieser Phase nicht Schritt halten konnte. „Wenn ich mir die Zahlen in China anschaue, dann mache ich mir natürlich Sorgen um VW“, erklärte Osterloh.

Fehlende Berücksichtigung von Trends

Der Ex-Betriebsrat-Chef wies darauf hin, dass VW einige wichtige Trends in der Autobranche nicht richtig eingeschätzt hat. Ein bedeutsamer Aspekt sei die plötzliche Einstellung der staatlichen Förderung für Elektrofahrzeuge durch die Bundesregierung gewesen, die viele in der Branche überraschte. Dies nannte er einen „Treppenwitz“. Diese Entscheidung hatte direkte Auswirkungen auf die Verkaufszahlen und die Marktposition von Volkswagen.

Die Herausforderungen der CO2-Vorgaben

In Anbetracht der CO2-Vorgaben der Regierung stehen dem Unternehmen massive Aufgaben bevor. Um die erforderlichen Standards bis 2023 zu erreichen, müsste VW bemerkenswerte 440.000 Ladesäulen errichten. Aktuell schafft es das Unternehmen jedoch nur, etwa 140.000 Ladesäulen zu installieren. „Wir müssen auch klären, wo wir den Strom herbekommen und wie wir ihn speichern werden“, fügte Osterloh hinzu. Dies unterstreicht die Komplexität der Herausforderungen, mit denen VW konfrontiert ist: „Strom ist flüchtig und kommt nicht einfach so aus der Steckdose.“

Der unaufhörliche Aufholprozess

Trotz der schlechten Nachrichten zeigt sich Osterloh optimistisch, was die Fähigkeit von Volkswagen angeht, diese Krisen zu bewältigen. „Volkswagen konnte Krisen schon immer“, erinnerte er an frühere Zeiten, als das Unternehmen und dessen Mitarbeiter mit Schwierigkeiten konfrontiert waren, wie der Finanzkrise oder dem Dieselskandal. „Wer wie ich an dem Unternehmen hängt, macht sich natürlich Sorgen um Volkswagen“, schloss er und sprach damit die emotionale Verbindung vieler Mitarbeiter und Anhänger zu dem traditionsreichen Automobilhersteller an.

Die kommenden Monate werden entscheidend für Volkswagen sein, während das Unternehmen versucht, seine Strategie in der E-Mobilität zu überdenken und sich den zunehmend komplexen Marktbedingungen anzupassen. Diese Entwicklungen sind nicht nur für VW wichtig, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Automobilindustrie in Deutschland und darüber hinaus.

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