Der VfL Wolfsburg hat souverän den DFB-Pokal gewonnen, aber in der Meisterschaft den Vortritt Bayern München überlassen. Trotzdem zeigt sich Trainer Tommy Stroot insgesamt nicht unzufrieden mit der Saisonbilanz. Ein schwerwiegender Faktor trübt jedoch das Bild für den VfL-Trainer. Die Saison 2023/24 war für den VfL und Tommy Stroot geprägt von Höhen und Tiefen. Der Tabellenzweite Wolfsburg empfängt am Pfingstmontag die SGS Essen zum letzten Saisonspiel, das sportlich nur noch um Nuancen geht. Bei einer möglichen Niederlage könnte die SGS maximal Platz 4 an die TSG Hoffenheim verlieren, während der VfL Wolfsburg bereits den 2. Platz hinter dem Meister Bayern München sicher hat.
Im zurückliegenden DFB-Pokalhalbfinale, das mit einem deutlichen 9:0-Sieg für den VfL endete, setzte die Mannschaft ein klares Zeichen. Allerdings rechnet Trainer Tommy Stroot nicht damit, dass es diesmal wieder so einfach wird: „Essen wird sich am Montag wehren“, so Stroot. Trotz der sportlich eher nachrangigen Bedeutung des letzten Saisonspiels, ist die Partie gegen Essen mit knapp 4500 Zuschauern sogar ausverkauft. Vor dem Spiel werden drei wichtige Spielerinnen offiziell verabschiedet: Lena Oberdorf wechselt zu Bayern München, Ewa Pajor wohl zum FC Barcelona und Dominique Janssen voraussichtlich zu Manchester City. Diese Abgänge haben die letzten Jahre in Wolfsburg maßgeblich geprägt, betont Stroot.
Die Saison war insgesamt eine Herausforderung, insbesondere da es den Wolfsburgerinnen nicht gelang, sich für die Gruppenphase der Champions League zu qualifizieren. Der Champions-League-Sieger von 2013 und 2014 sowie Finalist des Vorjahres scheiterte in der Qualifikation am Paris FC. Stroot gibt offen zu, dass es schmerzhaft war, die Königsklassen-Spiele im Fernsehen verfolgen zu müssen. Trotzdem zählt der VfL-Trainer die Titelverteidigung im DFB-Pokal als Erfolg und lobt die Stabilität seiner Mannschaft in der Meisterschaft. Mit den drei namhaften Abgängen und der Aussicht auf die kommende Saison bleibt die Zukunft des VfL Wolfsburg Frauen unter Tommy Stroot weiterhin spannend.