Wolfenbüttel

Einigung im Streit um Missbrauchsaufarbeitung: Pfarrer bleibt in Gemeinde

Der Betroffenenrat der katholischen Nordbistümer hat die Beilegung des Streits zwischen dem Hildesheimer Bischof Wilmer und Pfarrer Matthias Eggers um die Missbrauchsaufarbeitung im Bistum begrüßt. Besonders positiv bewertete die Betroffenenvertretung der Bistümer Hildesheim, Osnabrück und Hamburg die Entscheidung, dass Pfarrer Eggers nun trotz des Streits in seiner Gemeinde St. Petrus bleiben darf. Eine veröffentlichte Mitteilung betonte die Freude darüber, dass sich beide Parteien dazu bereit erklärt haben, in weiteren Gesprächen nach einer Lösung für den Konflikt zu suchen. Ihr vereintes Ziel ist es, die Aufarbeitung von Fällen sexualisierter Gewalt voranzutreiben und das Vertrauen der Gemeinde in Wolfenbüttel in diese Arbeit wiederherzustellen. Um dies zu unterstreichen, planen Wilmer und Eggers, am 9. Juni gemeinsam in Wolfenbüttel den Sonntagsgottesdienst zu feiern und sich im Anschluss mit den Gremien und Ministranten auszutauschen.

Der langwierige Konflikt zwischen Bischof Wilmer und Pfarrer Matthias Eggers drehte sich vor allem um die Rolle des amtierenden Weihbischofs Heinz-Günter Bongartz in einem Missbrauchsfall in der Wolfenbütteler Gemeinde. Eggers beschuldigte Bongartz, den verstorbenen Pfarrer Georg M. als Ruhestandspastor geduldet zu haben, obwohl Vorwürfe des sexuellen Kindesmissbrauchs gegen ihn bekannt waren. Es wird angenommen, dass Georg M. nach 2009 in mindestens zwei Fällen Kinder missbraucht hat. Der Betroffenenrat betonte die Notwendigkeit einer unabhängigen Untersuchung der gesamten Amtszeit von Bongartz, basierend nicht nur auf rechtlichen und kirchlichen Normen, sondern auch auf moralischen Standards.

Die Betroffenen lobten die Solidarität der Stadtgesellschaft in Wolfenbüttel und der Gemeinde mit Pfarrer Eggers. Diese Unterstützung zeige, wie wichtig eine schonungslose Aufarbeitung sei, für die sich Eggers mutig einsetze. Die Betroffenenvertretung forderte zudem, dass das Bistum die Missbrauchsaufarbeitung insgesamt vorantreibt, da bisher kaum Gemeinden über ihre Täter informiert seien. Viele Empfehlungen aus wissenschaftlichen Studien seien noch nicht umgesetzt worden, und Fragen wie der Umgang mit der Hildesheimer Bischofsgruft blieben ungeklärt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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