Wittmund

Gemeinsam für die Wildtiere: Kitzrettung in Wittmund und Umgebung

Teaser: In der Saison 2024 haben die Kitzrettungs-Vereine aus Wittmund und Ardorf erfolgreich über 1000 Hektar nach jungen Wildtieren wie Rehkitzen, Hasen und Vögeln abgesucht, um sie vor dem Mähtod zu schützen, obwohl die Zusammenarbeit mit Landwirten und die Wetterbedingungen eine Herausforderung darstellten.

Die Kitzrettung ist ein wichtiges Anliegen, das viele Menschen in der Region Wittmund und Ardorf betrifft. Hier engagieren sich zahlreiche Vereine für den Schutz junger Wildtiere wie Rehe, Hasen und Vögel, die in der Zeit zwischen Mai und Juni besonders gefährdet sind. Die Gründe für die steigende Notwendigkeit solcher Rettungsaktionen sind vielschichtig und haben sowohl mit landwirtschaftlichen Praktiken als auch mit einem zunehmenden Bewusstsein für den Tierschutz zu tun.

Die Herausforderung der Mahd

Die Mahd, also das Mähen von Wiesen und Feldern, stellt eine massive Gefahr für Jungtiere dar. Vor allem zu Beginn des Grünschnitts, der meist mit der Brut- und Setzzeit der Wildtiere zusammenfällt, sind die Tiere besonders ungeschützt. Sie verstecken sich im hohen Gras und sind für die Landwirte oft nicht sichtbar. Wenn die Maschinen über die Flächen fahren, kann es schnell zu tödlichen Unfällen für die Tiere kommen. Laut Carsten Oetken, Vorsitzender der Kitzrettung Harlewiesen, ist die Bewusstseinsbildung unter den Landwirten entscheidend, da nur so Kollateralschäden durch die Mahd verhindert werden können.

Gemeinschaftliche Anstrengungen

Um die Sicherheit für die Wildtiere zu erhöhen, haben sich in der Region Wittmund zahlreiche Kitzrettungs-Vereine gebildet. Der Verein Rehkitz-Rettung Wittmund-Ardorf, gegründet im Jahr 2021, zählt mittlerweile fast 60 Mitglieder und hat in der vergangenen Saison anfänglich auf 595 Hektar Fläche nach jugendlichen Wildtieren gesucht. Martin Bobenhausen, der Vorsitzende, erklärt, dass trotz einer größeren Abdeckung in dieser Saison weniger Rehkitze gefunden werden konnten. Dies kann unter anderem am Wetter liegen, das zu verzögerten Mähzeiten führte.

Technologie zur Rettung von Wildtieren

Ein wesentlicher Bestandteil der Kitzrettung ist der Einsatz von Drohnen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras werden die Felder nach versteckten Tieren abgesucht. Oetken berichtet, dass seine Gruppe mit zwei Drohnen arbeitet und im Laufe der Saison über 1000 Hektar absuchen konnte. Trotzdem bleibt die Anschaffung neuer Technologie eine Herausforderung, da die Preise für Drohnen hoch sind – eine neue kostet bereits um die 6000 Euro. Ohne Spenden und Rücklagen wäre die Anschaffung neuer Drohnen kaum möglich.

Die Bedeutung rechtzeitiger Kommunikation

Ein zentraler Aspekt für den Erfolg der Kitzrettungsaktionen liegt in der Kommunikation zwischen Landwirten und den Kitzrettungs-Vereinen. Es gibt bereits viele Landwirte, die Verständnis für die Suchaktionen zeigen und rechtzeitig ankündigen, wann sie mähen möchten. Bobenhausen appelliert jedoch an alle Landwirte, möglichst frühzeitig Informationen über bevorstehende Mäharbeiten weiterzugeben. „Je früher sich die Menschen melden, umso größer ist die Chance, Tiere zu retten“, erklärt er.

Zusammenhalt in der Region

Die Arbeit der Kitzrettungs-Vereine zeigt, wie wichtig Gemeinschaftsaktionen und das Zusammenarbeiten von verschiedenen Akteuren für den Tierschutz sind. In den letzten Jahren hat sich ein Netzwerk aus Landwirten, Jägern und Tierschützern gebildet, das dazu beiträgt, das Überleben der Wildtiere zu sichern. Trotz Herausforderungen erwächst aus der Situation ein zunehmendes Bewusstsein für den Tierschutz, das nicht nur die heimischen Wildtiere, sondern auch die Menschen in der Region miteinander verbindet.

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