Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven wird im ersten Quartal 2025 mit der Einspeisung von Gas beginnen. Diese Bestätigung wurde von der Deutschen Energy Terminal GmbH (DET) in Düsseldorf bekannt gegeben. Bei einer Auktion am 23. Dezember 2024 wurden alle verfügbaren Kapazitäten der Terminals in Brunsbüttel und Wilhelmshaven erfolgreich vermarktet. Die nächste Vermarktung der Kapazitäten ist für Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar 2025 geplant.

Zuvor hatte die DET angekündigt, dass die Kapazität des LNG-Terminals in Wilhelmshaven vom 5. Januar bis zum 1. April 2025 nicht vermarktet werden sollte. Diese ursprüngliche Meldung wurde am 24. Dezember 2024 angepasst. Die Verfügbarkeit und Auslastung der Terminals in 2023 und 2024 war auf einem sehr guten Niveau, was die Resilienz der Gasversorgung in Deutschland und Europa unterstützt. Das Terminal in Wilhelmshaven ist das erste seiner Art in Deutschland und deckt einen Großteil der LNG-Importe ab. Neben diesem Terminal befinden sich weitere Anlagen in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Mukran (Mecklenburg-Vorpommern).

Entwicklung des LNG-Terminals

Das LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde bereits seit Mitte der 2010er Jahre geplant. Aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und der daraus resultierenden globalen Gaskrise erhielt der Terminal im Jahr 2022 schnell die Baugenehmigung. Der Bau wurde im November 2022 abgeschlossen. Am 17. Dezember 2022 erreichte der Terminal seine erste Lieferung von etwa 170.000 Kubikmetern LNG aus Louisiana, USA. Bis zum 22. Januar 2023 wurden mehrere weitere Lieferungen in ähnlicher Größe empfangen.

Die Planungen für den Terminal begannen bereits 2017, jedoch gab es aufgrund regulatorischer Prozesse und politischen Widerstands Verzögerungen. Die deutsche Regierung hatte zuvor auf günstigere Gaslieferungen aus Russland über die Nord Stream 1 und 2 Pipelines gesetzt. Am 24. Februar 2022 kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an, dass Deutschland schnell zwei LNG-Terminals bauen würde, eines in Brunsbüttel und eines in Wilhelmshaven. Im August 2022 wurden die Pläne um den Bau von fünf schwimmenden LNG-Anlagen erweitert. Neben Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen auch Terminals in Stade und Lubmin beschleunigt werden, die 2023 in Betrieb gehen sollen.

Um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern, wurden Umweltverträglichkeitsprüfungen übersprungen. Die erste Lieferung von 170.000 Kubikmetern LNG kann 50.000 deutsche Haushalte ein Jahr lang mit Gas versorgen. Anfänglich kann das Terminal in Wilhelmshaven etwa 80 Tanker pro Jahr empfangen, was bis zu 8 % des deutschen Gasbedarfs decken könnte.

Die deutsche Regierung hat das 300 Meter lange Schiff Höegh Esperanza als schwimmende Lager- und Regasifizierungseinheit geleast, das 200.000 Euro pro Tag kostet. Die Regasifizierung benötigt etwa 10 Stunden pro Tankerladung. Im Januar 2023 wurde ein zweiter LNG-Terminal in Lubmin eröffnet, und am 20. Januar 2023 traf das Regasifizierungsschiff für das Terminal in Brunsbüttel ein.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen der Entwicklung des LNG-Terminals in Wilhelmshaven, lesen Sie die ausführliche Darstellung bei Welt und die umfassende Übersicht auf Wikipedia.