Starkregenereignisse können je nach Intensität und Seltenheit erhebliche Auswirkungen haben. In Wilhelmshaven simuliert der städtische Eigenbetrieb Technische Betriebe Wilhelmshaven (TBW) derzeit, wie extrem seltene Starkregenereignisse alle 30 bis 100 Jahre die Stadt beeinflussen könnten. Durch die Sammlung von umfangreichen Daten über fünf Jahre hinweg konnte ein detailliertes Modell erstellt werden, das die potenziellen Überflutungsgebiete im gesamten Stadtgebiet aufzeigt. Das Modell berücksichtigt das gesamte Kanalnetz der Stadt, Entwässerungsgräben, Gewässer, Regenrückhaltebecken und versiegelte Flächen.
Die Simulation zeigt genau, wohin das Wasser fließt und wie hoch es im Ernstfall an Gebäuden stehen würde, bis auf einen halben Meter genau. Mit diesen Informationen kann TBW für jedes Haus in der Stadt potenzielle Problembereiche bei extremen Starkregenereignissen identifizieren. In Zukunft möchte der Eigenbetrieb diese Daten auch Grundstückseigentümern und Immobilienbesitzern zugänglich machen, um Schutzmaßnahmen treffen zu können.
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass solche extremen Überflutungen, wie sie nur selten auftreten, nicht vollständig verhindert werden können. Stattdessen empfiehlt es sich, Schutzmaßnahmen an Gebäuden zu ergreifen, wie das Erhöhen von Kellerschächten oder das Einbauen von Schotten. Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Auswirkungen von Starkregenereignissen zu minimieren. Die gewonnenen Daten sind nicht nur für Immobilienbesitzer relevant, sondern auch für Stadtplanung und zukünftige Bauprojekte, um potenzielle Risiken durch Überflutung genauer vorhersagen zu können.