Britannien und Deutschland werden durch das Projekt „NeuConnect“ erstmals eine direkte Stromverbindung erhalten. Der Bau hat bereits im Juli 2023 auf britischer Seite begonnen, während in Wilhelmshaven die Hauptbauarbeiten auf deutscher Seite starten. Die Konverterstation in Wilhelmshaven wird eine direkte Zufahrtsstraße erhalten, deren Bau bereits im Gange ist.
Die Stromverbindung des Projekts NeuConnect erstreckt sich über eine Länge von etwa 720 km und verbindet die Übertragungsnetze beider Länder miteinander. Mit einer Kapazität von 1,4 GW in beide Richtungen wird die Verbindung von Isle of Grain in der Grafschaft Kent nach Fedderwarden in Wilhelmshaven verlaufen und auch niederländisches Hoheitsgebiet durchqueren.
In Deutschland wird die Leitung auf einer Strecke von 193 km verlaufen, im Meer als Unterseekabel und auf der Landseite als Erdkabel geplant. Ab dem Jahr 2028 sollen bis zu 1,5 Millionen Haushalte durch die Leitung mit Strom versorgt werden. Die Prysmian Group und Siemens Energy sind die Hauptvertragspartner für das Projekt, dessen Kosten auf 2,8 Milliarden Euro geschätzt werden.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Notwendigkeit von Flexibilität im klimaneutralen Stromsystem und lobte die deutsch-britische Zusammenarbeit im Energiebereich. Diese Zusammenarbeit wurde im November 2023 weiter vertieft, was zusätzliche Projekte wie die Nutzung von hybriden Interkonnektoren zur Generierung von „grünem“ Strom und Wasserstoff aus Windparks in der Nordsee umfasst.