WilhelmshavenWissenschaft

Moderne KI in der maritimen Beschaffung: Realität vs. Potenzial

Das 10. Maritime Kolloquium in Wilhelmshaven widmete sich der Marine der Zukunft und insbesondere der Rolle der Künstlichen Intelligenz (KI) in der maritimen Dimension. Dr. Dustin Büttner von der KI-Firma Helsing betonte, dass KI bereits ein integraler Bestandteil der Forschung und Entwicklung sei, aber in der Beschaffung der Marine noch nicht weit verbreitet sei. Eine KI-basierte akustische Signalerkennung konnte bereits Erfolge erzielen, indem sie leisere Signale erfasste und Unterwasserkontakte minimierte. Dies verdeutlichte die Potenziale, die KI in der maritimen Überwachung und Kriegsführung bietet.

Kapitän zur See Jan-Peter Giesecke unterstrich die Bedeutung von KI als Gamechanger des 21. Jahrhunderts und betonte, dass die Bundeswehr noch in den Anfängen steht, praktische KI-Anwendungen zu implementieren. Das Vertrauen in KI-Software ist ein kritischer Faktor, besonders in zeitkritischen Bekämpfungsprozessen. Die Vizepräsidentin des Deutschen Maritimen Instituts, Dr. Sarah Kirchberger, schlug vor, KI zunächst in Verwaltung und Logistik zu integrieren, um die Einsatzbereitschaft zu steigern. Eine Automation der Abläufe könnte hierbei helfen, das komplexe Handling von Software zu verbessern.

Das Kolloquium thematisierte auch die energetische Zukunft Deutschlands und die Bedeutung Wilhelmshavens als zentraler Energieversorger. Oberbürgermeister Carsten Feist wies darauf hin, dass in zehn Jahren 60 Prozent der in Deutschland benötigten Energie aus Wilhelmshaven stammen werden. Jedoch wurde kritisiert, dass die Kapazitäten für den staatlichen Schutz der Energieinfrastruktur bisher nicht ausreichend erhöht wurden.

Das Kolloquium schloss mit einem Appell zur verstärkten Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr, Forschung und Industrie im Bereich der KI. Es wurde angeregt, die Risikobereitschaft in Deutschland zu steigern, um mit den Entwicklungen in den USA Schritt zu halten. Die Diskussionen verdeutlichten die Dringlichkeit, KI in der maritimen Dimension umfassend zu integrieren, um die Marine der Zukunft effizient und effektiv zu gestalten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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