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Massiver Ausbau: Britische Offshore-Windkapazität steigt mit deutschem Kabel an

Großbritannien befindet sich aktuell noch in der Rolle des Nettostromimporteurs, plant jedoch eine erhebliche Steigerung der Offshore-Windkapazitäten bis zum Jahr 2030. Dieser Ausbau wird voraussichtlich die Bedeutung des Vereinigten Königreichs als Strommarkt weiter steigern. Die Regierung hat das Ziel, die Kapazität von Offshore-Wind von derzeit 15 Gigawatt auf 50 Gigawatt zu erhöhen, was auch das Exportpotenzial erheblich steigern soll. Als zweitgrößter Offshore-Windmarkt der Welt nach China spielt Großbritannien bereits eine bedeutende Rolle in der Branche.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die bevorstehende Eröffnung der Stromverbindung Neuconnect nach Deutschland. Diese 725 Kilometer lange Unterwasser-Stromautobahn wird erstmals die Energienetze von Großbritannien und Deutschland verbinden und eine Übertragungskapazität von bis zu 1,4 Gigawatt in beide Richtungen ermöglichen. Dadurch könnten etwa 1,5 Millionen Haushalte mit ausreichend Energie versorgt werden. Das Investorenkonsortium übernimmt die Baukosten von knapp drei Milliarden Euro.

Die Verbindung von Strommärkten durch Interkonnektoren wie Neuconnect trägt zur Verbesserung der Energiesicherheit und zum Anregen des Wettbewerbs bei. Dies könnte letztendlich zu günstigeren Strompreisen führen, da direkte Verbindungen den Absatz fördern und die Länder von den jeweils günstigsten Erzeugungsbedingungen profitieren können. Deutschland verfügt derzeit über 54 solcher Interkonnektoren, die das Land mit seinen Nachbarn sowie Schweden und Norwegen verbinden.

Darüber hinaus spielen deutsche Unternehmen eine wesentliche Rolle im britischen Offshore-Windenergiemarkt. Unter anderem ist RWE mit zehn laufenden und neun geplanten Projekten einer der größten Entwickler. Auch EnBW ist mit drei Offshore-Windfarmen an der britischen Küste aktiv. Trotz des Engagements der Unternehmen stehen sie allerdings unter Druck, da die Kosten für Windanlagen sowie die Finanzierung deutlich gestiegen sind. Dies könnte zukünftige Entwicklungen vorerst bremsen, obwohl die sechste Förderrunde für erneuerbare Energien Hoffnung auf einen Schub gibt.

Der Ausbau der Offshore-Windkapazitäten in Großbritannien bietet deutschen Stromerzeugern einen neuen Markt, der durch die geplante Stromverbindung Neuconnect weiter an Bedeutung gewinnen wird. Die Verbindung der Energienetze beider Länder markiert nicht nur einen technologischen Fortschritt, sondern auch eine Annäherung im energiewirtschaftlichen Sektor. Mit dem steigenden Fokus auf erneuerbare Energien und die Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und Deutschland wird der Strommarkt eine immer wichtigere Rolle in der künftigen Energieversorgung einnehmen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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