PolitikUmweltWesermarschWirtschaft

Neuconnect: Deutsch-britische Stromverbindung sorgt für Energiemarkt-Wachstum

Großbritannien wird als Strommarkt zunehmend wichtiger, besonders mit der Einführung der neuen Stromverbindung Neuconnect nach Deutschland. Laut Marc Lehnfeld von GTAI ist Großbritannien bereits der zweitgrößte Offshore-Windmarkt der Welt, direkt nach China. Obwohl das Land bisher einen Nettostromimport verzeichnet, plant die britische Regierung, die Kapazität bei Offshore-Wind bis 2030 von 15 auf 50 Gigawatt zu erhöhen. Dieser Schritt soll auch das Exportpotenzial des Landes steigern.

Am Dienstag fand der Spatenstich für den deutschen Anlandepunkt der Stromautobahn in Wilhelmshaven statt. Das 725 Kilometer lange Unterwasserstromkabel wird erstmals die Energienetze von Großbritannien und Deutschland verbinden und bis zu 1,4 Gigawatt Strom in beide Richtungen transportieren können, was genug Energie für etwa 1,5 Millionen Haushalte bedeutet. Die Baukosten von knapp drei Milliarden Euro werden von einem Investorenkonsortium übernommen.

Daniel Wom Webdesign

Interkonnektoren wie Neuconnect verbessern die Energiesicherheit und fördern den Wettbewerb, was potenziell zu günstigeren Strompreisen führen kann. Deutschland verfügt derzeit über 54 solcher Interkonnektoren, von denen vier Seekabel sind. Weitere 16 Interkonnektoren, darunter Neuconnect, befinden sich derzeit in der Planung. Diese direkten Verbindungen zwischen den Strommärkten eröffnen neue Absatzmöglichkeiten und ermöglichen den Ländern, von den jeweils günstigsten Erzeugungsbedingungen zu profitieren.

Die Einführung des Neuconnect Interkonnectors als direkte deutsch-britische Verbindung signalisiert eine verstärkte energetische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Deutsche Stromerzeuger können somit von einem neuen Markt in Großbritannien profitieren. Deutsche Unternehmen spielen bereits eine bedeutende Rolle auf dem britischen Offshore-Windenergiemarkt, wobei RWE und EnBW zu den größten Entwicklern gehören. Trotz gestiegener Kosten und Finanzierungsdruck in der Branche könnte die sechste Förderrunde für erneuerbare Energien, mit einem Schwerpunkt auf Offshore-Windenergie, einen neuen Schub geben.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"