Die Finanzierungslage der Welterbestiftung im Harz hat sich vorerst stabilisiert. Dank eines strikten Sparhaushalts konnte die Insolvenz abgewendet werden, nachdem die Stiftung zunächst eine Finanzierungslücke von 200.000 bis 300.000 Euro festgestellt hatte. Laut Merkur wird der verbleibende Fehlbetrag durch Zuwendungsgeber ausgeglichen, was den Fortbestand der Stiftung und die Fortführung ihrer Kernaufgaben für das Jahr 2025 sichert.
Zu den Hauptakteuren der Stiftung zählen das Land Niedersachsen und weitere Kommunen im Harz, darunter Städte sowie Landkreise. In den vergangenen Jahren war die Stiftung mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Förderzuschüsse konstant blieben, während die Kosten aufgrund von Inflation, gestiegenen Energiekosten und Tariferhöhungen zugenommen haben. Diese ungleiche Entwicklung führte zu der existenzbedrohlichen finanziellen Krise, die auch in Berichten von t-online thematisiert wurde.
Umstrukturierung und Zukunftsaussichten
Stiftungsdirektor Johannes Großewinkelmann gab bekannt, dass eine Umstrukturierung geplant ist, um die Arbeit der Stiftung neu auszurichten. Dies könnte auch den Personalabbau umfassen, da 27 Arbeitsplätze gefährdet sind, darunter Positionen im Kassenbereich, bei den Tourguides und in der Verwaltung. Der Haushalt für 2025 steht noch zur Diskussion, und Gespräche mit Geldgebern laufen, um die notwendigen finanziellen Mittel zu akquirieren, berichtet NDR.
Die Stiftung unterstützt den Erhalt der UNESCO-Welterbestätten im Harz, zu denen die Altstadt von Goslar, das Bergwerk Rammelsberg und die Oberharzer Wasserwirtschaft zählen. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen zur Wissensvermittlung und Besucherorientierung durchgeführt, wie die Schaffung von Infozentren und die Entwicklung von Smartphone-Apps. Ein weiterer markanter Verlust war, dass die Stadt Clausthal-Zellerfeld ihren jährlichen Beitrag von über 1.500 Euro ganz gestrichen hat.
Die bevorstehenden Entscheidungen über die finanzielle Zukunft der Welterbestiftung werden Anfang März während der nächsten Stiftungsratssitzung getroffen. Während die Situation angespannt bleibt, zeigt sich der Landkreis Goslar zwar solidarisch, sieht aber eine Anhebung der Fördersumme als „eher unwahrscheinlich“. Die engagierte Unterstützung der Öffentlichkeit wird deutlicher, da kürzlich mehr als 50 Menschen in Goslar für den Erhalt des Welterbes demonstrierten. Die Unsicherheit über mögliche Kürzungen und deren Auswirkungen auf den Schutzstatus der Welterbestätten bleibt ein zentrales Thema in der laufenden Diskussion.