Am 11. Februar 2025 fand eine Gerichtsverhandlung im Landgericht Verden statt, die von einem schwerwiegenden Fall erfasst wird. Der mutmaßliche Vierfachmörder von Brockel und Westervesede plant, am kommenden Freitag erstmals zu den Tatvorwürfen auszusagen. Dies kündigte der Angeklagte in einer Sitzung an, in der die Ex-Frau des Beschuldigten anzutreffen war, die jedoch die Aussage vor Gericht verweigerte. Auf die Frage des Richters, ob sie aussagen wolle, antwortete sie mit einem klaren Nein. Der Vorsitzende Richter, Volker Stronczyk, äußerte sein Bedauern über die Situation und wünschte der Zeugin alles Gute für ihren Lebensweg.
Die Staatsanwaltschaft geht von Rache und Hass als Hauptmotiven für die Tat aus. Diese Motive sollen nach dem Scheitern der Ehe des Angeklagten entstanden sein. Die vier Opfer, die in diesem tragischen Vorfall ihr Leben verloren, sind der neue Freund der Zeugin, dessen Mutter, die beste Freundin der Zeugin sowie die dreijährige Tochter der getöteten 33-Jährigen. Besonders erschütternd ist die Information, dass der Angeklagte angab, seine Frau verschont zu haben, da sie hochschwanger ist und er sich nicht sicher ist, ob er der Vater sei.
Tatvideo und das Bild des Täters
Ein Video von der Tat, das durch ein Babyphone aufgenommen wurde, konnte nur am Richtertisch angesehen werden. Während des Transports in die Justizvollzugsanstalt Bremervörde schien der Angeklagte auf einen Polizisten wie ein „eiskalter Killer“ zu wirken. Der Richter des Amtsgerichts erinnerte daran, dass der Angeklagte bereits bei der Haftbefehlsverkündung „soldatisch gefasst“ wirkte. Die Kammer zieht eventuell eine fahrlässige Tötung in Betracht in Bezug auf die Tötung des Kindes, was auf die Komplexität der Vorwürfe hinweist.
Steigende Kriminalitätsraten in Deutschland
Die Ermittlungen in diesem Fall stehen im Kontext einer alarmierenden Entwicklung in der deutschen Kriminalstatistik. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik 2023 stiegen die erfassten Straftaten um 5,5 % von 5.628.584 Fällen in 2022 auf 5.940.667 Fälle, die höchsten Zahlen seit 2016. Dies wird unter anderem durch die Rückkehr zur Normalität nach der Pandemie und soziale Belastungen, wie die Inflation, begünstigt.
Die Gewaltkriminalität erreicht mit 214.099 Fällen den höchsten Stand seit 2007, mit einem Anstieg von 8,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Anzahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen ist gestiegen. Während 2023 insgesamt 2.246.767 Tatverdächtige erfasst wurden, betrug der Anteil der unter 14-Jährigen 4,6 % und jener der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren 9,2 %. Die steigenden Kriminalitätsraten werfen ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen die Gesellschaft und die Strafverfolgungsbehörden stehen.
In diesem Kontext bleibt abzuwarten, welche neuen Informationen der Angeklagte bei seiner geplanten Aussage nächste Woche preisgeben wird und wie der Fall weiter verhandelt wird.