Uhrzeit | 18:12 |
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Ort | Langwedel (Weser) |
In Langwedel brodelt es finanziell! Die Kämmerin Dunja Röttjer hat kürzlich den ersten Entwurf für den Haushalt 2025 vorgestellt, und die Zahlen sind alarmierend. Trotz steigender Steuereinnahmen von rund 29,5 Millionen Euro, die einen Rekord darstellen, klafft ein gewaltiges Loch im Budget. Die Ausgaben belaufen sich auf satte 32,24 Millionen Euro, was zu einem Fehlbetrag von 2,7 Millionen Euro führt. Dies ist ein besorgniserregender Anstieg von 63.200 Euro im Vergleich zum Vorjahr, wie die Kreiszeitung berichtete.
„Wir haben kein Einnahmeproblem“, betont Röttjer. Die Steuereinnahmen sind um eine Million Euro gestiegen, und die Prognosen für die Einkommenssteuer zeigen einen Anstieg auf 9,1 Millionen Euro. Doch die Realität sieht anders aus: Die Ausgaben steigen ebenfalls, insbesondere die Personalkosten, die um 8,9 Prozent auf 12 Millionen Euro anwachsen. Diese Entwicklung ist vor allem auf Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst und den kontinuierlichen Ausbau von Kindertagesstätten zurückzuführen.
Die Schattenseiten der finanziellen Lage
Die Situation wird durch die Notwendigkeit, neue Kredite aufzunehmen, noch komplizierter. Für 2025 sind bereits zwei Millionen Euro an neuen Krediten eingeplant, um die Lücken zu schließen. Dies geschieht trotz der Bemühungen der Gemeindeverwaltung, die bestehenden Kredite abzubauen. „Das sieht schön aus, gelingt aber nur, wenn wir keine neuen Kredite aufnehmen“, erklärt Röttjer. Die liquiden Mittel der Gemeinde schmelzen dahin, was die finanzielle Stabilität weiter gefährdet.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Planung der Landesregierung. Laut Niedersächsischer Landesrechnungshof reicht der Haushalt 2025 nicht aus, um alle erforderlichen Maßnahmen zu finanzieren. Die Rücklagen des Landes sollen bis 2028 aufgebraucht werden, was bedeutet, dass ab 2029 ein ausgeglichener Haushalt in Gefahr ist. Dr. Sandra von Klaeden, Präsidentin des Landesrechnungshofs, kritisiert die Regierung dafür, dass sie strukturelle Entscheidungen auf die lange Bank schiebt und nicht den tatsächlichen Bedarf berücksichtigt.
Ein Blick in die Zukunft
Die geplanten Investitionen in Langwedel sind ebenfalls besorgniserregend. Für 2025 sind 1,5 Millionen Euro für den Neubau des Feuerwehrhauses sowie weitere Mittel für neue Feuerwehrfahrzeuge und den Umbau der Grundschule eingeplant. Doch die Kämmerin warnt, dass diese Zahlen vorläufig sind und sich je nach den Empfehlungen der Ortsräte und Fachausschüsse noch ändern könnten. Die Unsicherheit bleibt.
Die finanziellen Herausforderungen in Langwedel sind ein Spiegelbild der größeren Probleme, mit denen auch die Landesregierung konfrontiert ist. Die Bürger müssen sich auf unruhige Zeiten einstellen, während die Verantwortlichen versuchen, einen Ausweg aus dieser finanziellen Misere zu finden.