Verden

Füchsin Mrs. Rocket: Ein Schicksal zwischen Rettung und Freiheit

In der Wildtierpflegestelle Verden wurde vor vier Monaten ein fehlgeprägter Fuchs-Welpe namens „Mrs. Rocket“ aufgepäppelt, dessen Überlebensgeschichte und Herausforderungen durch falsche Ernährung und menschliche Nähe die Wichtigkeit der artgerechten Wildtierpflege verdeutlichen.

In einer Wildtierpflegestelle in Verden wurde vor vier Monaten ein kleiner Welpe gefunden und aufgenommen. Zunächst wurde geglaubt, es handele sich um einen Marderhund, doch die Betreuerin Julia Linz erkannte rasch, dass es sich um eine schüchterne kleine Füchsin handelte, die den Namen „Mrs. Rocket“ erhielt. Die Reise der kleinen Fuchsdame war alles andere als einfach und alles begann mit gesundheitlichen Problemen.

Mrs. Rocket wog nur 160 Gramm und war etwa drei Wochen alt, als sie in die Obhut der Wildtierpflegestelle kam. „Die Finder hatten sich nur bei uns gemeldet, weil sie Krampfanfälle hatte“, erzählt Julia Linz. Diese Anfälle waren das Ergebnis von falscher Ernährung, was anfangs zu der besorgniserregenden Frage führte, ob das kleine Geschöpf überleben würde. Nach mehreren Wochen des Kampfes und intensiver Pflege, bei der spezielle Aufbaumilch und Infusionen zum Einsatz kamen, begann die kleine Füchsin, langsam zu wachsen und an Gewicht zuzunehmen. Ein Erfolg, der jedoch nicht ohne Herausforderungen blieb.

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Die ersten Schritte auf dem Weg zur Heilung

Die ersten Wochen waren geprägt von Sorgen um die Gesundheit des Welpen. Um die Körpertemperatur der kleinen Füchsin zu regulieren, bedurfte es einer speziellen Lösung: ein wärmender Body, der den Inkubator übertraf. „Es war kein modisches Accessoire“, bemerkt Linz, sondern eine Notwendigkeit, denn der Welpe war anfänglich nackt und frierte. Doch das Wachstum ihres Fells gab Anlass zur Hoffnung und sorgte dafür, dass Mrs. Rocket allmählich zu einer prächtigen jungen Fuchsdame heranwuchs.

Leider war durch die intensive menschliche Nähe, die Mrs. Rocket in ihren ersten Lebenswochen erfahren hatte, eine Fehlprägung entstanden. „Sie wurde daran gewöhnt, ständig herumgetragen zu werden, und sucht weiterhin den Kontakt zu Menschen“, erklärt Julia Linz. Diese Verhaltensweise könnte es schwierig machen, die Fuchsdame später in die Freiheit zu entlassen – ein Hauptziel der Wildtierpflege.

Mögliche Konsequenzen für die Zukunft

Ob Mrs. Rocket letztendlich in die Wildnis zurückkehren kann, steht in den Sternen. „Ich kann nicht garantieren, dass wir es schaffen werden, sie von diesem Verhalten abzubringen. Wir müssen abwarten, wie sie sich im Auswilderungsgehege verhält“, so Linz weiter. Die Hoffnung bleibt, dass mit der richtigen Herangehensweise eine Rückkehr in die Natur möglich ist. Ansonsten könnte es sein, dass Mrs. Rocket in Menschenhand bleiben muss.

Julia Linz spricht offen darüber, dass die Absichten der Finder und auch des angezogenen Tierarztes gut gewesen seien, der Umgang mit Wildtieren jedoch oft unzureichend ist. „Es wird während des Studiums nicht ausreichend darauf eingegangen, was die Bedürfnisse von Wildtieren betrifft. Die falsche Fütterung hat fast zur Tragödie geführt“, warnt Linz.

Finanzielle Belastungen durch die Pflege

Die Pflege von Mrs. Rocket ist zudem mit erheblichen Kosten verbunden. Julia Linz schätzte die Tierarztkosten für die Füchsin auf über 1000 Euro, während die Anfallenden Kosten für das Futter, das speziell auf fleischbasierte Ernährung ausgerichtet ist, täglich etwa 20 Euro betragen. „Es wäre einfacher gewesen, Hundefutter zu verwenden, aber das kann sie später im Wald nicht finden oder öffnen“, führt Linz aus.

Um die Wildtierpflegestelle zu unterstützen, können Interessierte auf das Spendenkonto des Vereins zurückgreifen. Darüber hinaus hat Julia Linz auch einen Spendenaufruf für ein PCR-Gerät gestartet, das die Diagnostik auf Viruserkrankungen effizienter gestalten soll. Das vorgegebene Ziel sind 5500 Euro, von denen bislang nur ein Teil erreicht wurde.

Wer Hilfe oder Beratung in Bezug auf Wildtiere in Not benötigt, kann sich kostenlos unter der Nummer 01525-4282312 melden. In diesen herausfordernden Zeiten wird jede Unterstützung geschätzt, um das Überleben solcher Tiere wie Mrs. Rocket zu sichern.

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