Die Verdener Frauenberatung steht vor einer entscheidenden Wende! Seit geraumer Zeit sucht die Einrichtung nach einem neuen, zentraleren und barrierefreien Standort, um Frauen in Not noch besser unterstützen zu können. Der Vorstand hat nun geeignete Räumlichkeiten in der Fußgängerzone von Verden gefunden. Doch die Freude könnte schnell getrübt werden, denn der Landkreis Verden hat sich im jüngsten Sozialausschuss gegen eine finanzielle Unterstützung ausgesprochen, wie der Weser-Kurier berichtete.
Die Frauenberatung, die seit über 30 Jahren in der Allerstadt aktiv ist, vereint unter einem Dach verschiedene Beratungsangebote, darunter Unterstützung für Frauen und Mädchen, die Gewalt erfahren haben, sowie Schwangerenberatung. Der Bedarf an diesen Dienstleistungen ist enorm, und der Verein ist bestrebt, seine Angebote weiter auszubauen. Der aktuelle Standort in der Grünen Straße bietet jedoch nicht die nötige Diskretion und Sicherheit, die für eine professionelle Beratung erforderlich sind. Der Vorstand argumentiert, dass die neuen Räumlichkeiten nicht nur zentraler liegen, sondern auch über vier Beratungsräume und ein internes Wartezimmer verfügen würden, was die Anonymität und Sicherheit der Klientinnen erhöht.
Hoffnungen auf einen neuen Standort
Die Suche nach einem neuen Standort ist für den Verein von großer Bedeutung. Die derzeitigen Räumlichkeiten sind nicht nur unzureichend, sondern auch unpraktisch für die Vielzahl an Beratungen und Veranstaltungen, die dort stattfinden. Die neuen Räume würden eine deutliche Verbesserung darstellen, doch die finanziellen Hürden sind hoch. Der Landkreis hat bereits in der Vergangenheit die Arbeit der Beratungsstelle unterstützt, doch nun scheinen die Kosten für den Umzug, die sich auf fast 30.300 Euro jährlich belaufen würden, ein unüberwindbares Hindernis darzustellen. Aktuell zahlt der Verein 16.500 Euro Miete, was in der neuen Dimension fast eine Verdopplung bedeutet.
Stephanie Fries, Fachbereichsleiterin für Soziales, Arbeit und Kultur, äußerte Verständnis für den Umzugswunsch, betonte jedoch, dass die derzeitige Immobilie funktional sei und die Haushaltslage des Landkreises eine Investition in einen Umzug als „falsches Signal“ erscheinen lasse. Dennoch bleibt die Unterstützung für die Frauenberatung nicht aus: Für 2025 wurde eine zweckgebundene Kreiszuwendung von 30.000 Euro für die Schwangerenberatung sowie 27.000 Euro für das Präventionsprojekt „Behind the Scenes“ eingeplant.
Die Zukunft der Frauenberatung
Die Situation ist angespannt. Der Verein hat große Hoffnungen in den Umzug gesetzt, um den Klientinnen eine bessere Beratung zu bieten. Doch ohne die notwendige finanzielle Unterstützung des Landkreises bleibt der Traum eines neuen Standorts vorerst unrealistisch. Die Frauenberatung Verden ist ein wichtiger Anlaufpunkt für viele Frauen in der Region, und die Unsicherheit über die Zukunft des Standorts könnte weitreichende Folgen haben. Die Entscheidung des Landkreises, den Umzug nicht zu finanzieren, könnte die wertvolle Arbeit der Beratungsstelle erheblich beeinträchtigen, wie auch der Weser-Kurier feststellt.
Die Verdener Frauenberatung steht also an einem Scheideweg. Es bleibt abzuwarten, ob sich eine Lösung finden lässt, um den Umzug zu realisieren und damit die dringend benötigte Unterstützung für Frauen in Not zu gewährleisten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob der Landkreis seine Haltung überdenken kann und ob alternative Finanzierungsquellen erschlossen werden können.