Am 29. Juni 2024 wird der Historiker Dr. Nicolas Rügge im Rahmen der Sonderausstellung „Hexenwahn – Glaube. Macht. Angst.“ einen Vortrag mit dem Titel „Hexenverfolgungen in Niedersachsen“ halten. Der Vortrag bietet einen umfassenden Einblick in die Hexenverfolgungen innerhalb des heutigen Bundeslandes Niedersachsen und setzt die Geschehnisse im Raum Vechta in den historischen Kontext. Ab dem Jahr 1500 verbreitete sich die Vorstellung, dass Hexen mit dem Teufel paktierten und durch Zauberei Schaden an Mensch und Vieh verursachten.
Die Landesherren und die Justiz übernahmen diese Vorstellung und begannen, gegen verdächtige Personen vorzugehen, um die vermeintliche Verschwörung aufzudecken. Oft wurden unter Folter Geständnisse erpresst und weitere Personen beschuldigt, was zu einer Vielzahl von Hexenprozessen im niedersächsischen Gebiet führte. Besonders in kleineren Herrschaften waren Hexenverfolgungen verbreitet, während größere Fürstenstaaten wie Braunschweig-Wolfenbüttel zeitweise aktiver waren. Trotzdem zeigten nicht alle Obrigkeiten einen starken Verfolgungseifer, und nur vereinzelt sind Zaubereiprozesse belegt.
Dr. Nicolas Rügge, ein erfahrener Historiker und Archivar, wird den Vortrag halten und auf die Quellenlage der Hexenverfolgungen eingehen. Mit seinem Hintergrund in Geschichte und Germanistik ist er ein Experte auf diesem Gebiet und leitet derzeit die Abteilung Hannover des Niedersächsischen Landesarchivs. Der Vortrag wird vom Förderverein „Freunde des Museums im Zeughaus Vechta e. V.“ unterstützt und ist kostenlos zugänglich für Besucher des Museums. Interessierte haben die Möglichkeit, mehr über die dunklen Kapitel der Hexenverfolgungen in Niedersachsen zu erfahren und sich mit einem facettenreichen historischen Thema auseinanderzusetzen.