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Zukunftsangst: Wie Schulen Kinder auf die KI-Welt vorbereiten können

In Deutschland fordert Schulleiter Gert Mengel am 22.07.2024 ein neues Verständnis von Schule, um Kinder auf die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt vorzubereiten, indem sie vier essentielle Kompetenzen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) erlernen: Kreativität, Kooperation, Kommunikation und kritisches Denken, um Ängste abzubauen und ihre beruflichen Chancen zu verbessern.

Die Diskussion über die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Bildung und die zukünftigen Berufschancen von Kindern ist aktuell in vollem Gange. Im Zentrum steht die Frage, wie Schulen und Eltern Kinder auf eine Arbeitswelt vorbereiten können, die zunehmend durch KI geprägt ist.

Die Ängste der Eltern

Eine aktuelle Umfrage der Körber-Stiftung zeigt, dass fast ein Drittel der Eltern (29 Prozent) besorgt ist, dass ihre Kinder durch die Einflüsse von KI in der Berufswelt schlechtere Chancen haben werden. Insbesondere machen sie sich Sorgen, dass die technologische Entwicklung dazu führen könnte, dass ihre Kinder weniger Methoden zu selbstständigem Lernen entwickeln. So befürchten 70 Prozent der Befragten, dass durch KI ein einfaches Schummeln ermöglicht wird, und 60 Prozent, dass das eigenständige Lernen leidet.

Schulen als Schlüsselakteure

Gert Mengel, ein Gymnasialdirektor aus Rostock, fordert ein umfassendes Umdenken bezüglich der Bildungsansätze in Schulen. „Künstliche Intelligenz sollte nicht nur als Bedrohung, sondern als Möglichkeit angesehen werden“, erklärt er. Erfahrungen im Alltag müssen stärker in den Unterricht integriert werden. Bereits alltägliche Anwendungen wie Sprachassistenten oder Navigationstools sind Unterstützungssysteme, die KI nutzen. Durch diese Alltagsbeispiele können Ängste abgebaut werden, indem Kindern gezeigt wird, wie KI ihr Leben erleichtert.

Zukunftskompetenzen für die neue Arbeitswelt

Mengel hebt hervor, dass die Ausbildung von Kindern auf vier wesentliche Zukunftskompetenzen fokussiert sein sollte: Kreativität, Kooperation, Kommunikation und kritisches Denken. Diese Fähigkeiten seien entscheidend, um nicht nur KI-technisch versiert, sondern auch anpassungsfähig in der neuen Arbeitswelt zu sein. Das Stärken dieser Kompetenzen könnte durch Integration von KI als Werkzeug in den Lernprozess gefördert werden.

Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Der Einbezug der gesamten Schulgemeinschaft ist nach Mengels Ansicht von großer Bedeutung. Eltern, Lehrer und Schüler sollten gemeinsam lernen und sich austauschen. Formate wie Elternabende oder Schulprojekte können dazu beitragen, das Verständnis über den Umgang mit KI zu vertiefen. Zudem sollten alternative Prüfungsformate entwickelt werden, die nicht nur das Wissen, sondern auch das kritische Denken und die kreative Problemlösung fördern.

Zusammenfassend betont Mengel, dass die Anpassung der Bildungsstrukturen und das Verhältnis zu Künstlicher Intelligenz nicht nur die Schüler, sondern das gesamte Bildungssystem betrifft. Ein neues Verständnis von Schule könnte dazu beitragen, Kinder optimal auf eine sich schnell verändernde Arbeitswelt vorzubereiten.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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