KulturUelzen

Uelzener Veranstalter im Zwiespalt: Umgang mit skandalbehaftetem Song L’amour toujours

Die jüngsten rassistischen Vorfälle auf Sylt, bei denen der Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino für völkische und nationalistische Parolen missbraucht wurde, haben weitreichende Diskussionen unter Veranstaltern von Partys und Tanzveranstaltungen im Landkreis Uelzen ausgelöst. Während Sebastian Kühl von der Uelzener Musikkneipe „Komma“ entschieden hat, das Lied vorbeugend aus dem Musikprogramm zu streichen, zeigen sich andere Veranstalter zurückhaltender.

Uwe Seehofer von der Schützengilde in Bienenbüttel betonte, dass weder der Künstler noch die Zuschauer für den missbräuchlichen Einsatz des Songs verantwortlich seien. Daher lässt er den DJs auf dem Bienenbütteler Schützenfest im August die Freiheit, selbst über die Songwahl zu entscheiden. Ähnlich positioniert sich Marcus Beckedorf von der Bevenser Schützengilde, der betont, dass der Song an sich nicht rechtsradikal sei. Dennoch sei eine Stellungnahme für das Schützenfest in Bad Bevensen vorbereitet, um klar Stellung gegen Rassismus zu beziehen, falls das Lied missbraucht werde.

Frank Wiechel, der das Stadtfest in Uelzen organisiert, zeigt sich hingegen optimistisch, dass das Fest im August keine besondere Gefahr aus der rechtsradikalen Szene mit sich bringen wird. Er glaubt nicht daran, dass eine Spielung des Songs dazu führen würde, dass rassistische Parolen skandiert werden. Dennoch ist er darauf vorbereitet, bei jeglichen rassistischen Vorfällen entschieden einzugreifen.

Bundesweit haben einige Veranstalter bereits beschlossen, den Song „L’amour toujours“ nicht mehr zu spielen. Beim Münchener Oktoberfest wird er sogar gänzlich verboten. Ähnliche Maßnahmen wurden auch für das Stadtfest in Lüneburg beschlossen. Die Sensibilität für rassistische Äußerungen und die klare Positionierung gegen solche Auswüchse zeigt, dass Veranstalter bestrebt sind, ein inklusives und respektvolles Umfeld für ihre Gäste zu schaffen.

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