Eine neue Studie aus Jülich bringt frischen Wind in die Diskussion über den mysteriösen „Planet 9“ im Sonnensystem. Forscher haben alternative Erklärungen für die seltsamen Umlaufbahnen transneptunischer Objekte präsentiert, die seit Jahren Rätsel aufwerfen. Anstatt eines unbekannten Planeten könnte ein fremder Stern, der vor Milliarden von Jahren in der Nähe vorbeigeflogen ist, für das Chaos gesorgt haben. Das Forschungsteam führte über 3.000 Computer-Simulationen durch und fand heraus, dass ein etwa 0,8 Sonnenmassen schwerer Stern in einer Entfernung von rund 16,5 Milliarden Kilometern an unserer Sonne vorbeigeflogen sein könnte, was die exzentrischen Bahnen erklären würde.
Diese Erkenntnis könnte nicht nur das Rätsel um „Planet 9“ klären, sondern auch andere Ungereimtheiten im Sonnensystem beantworten. Einige transneptunische Objekte könnten durch den Vorbeiflug in die Regionen der Riesenplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun geschleudert und von diesen als Monde eingefangen worden sein. Laut den Forschern sind solche Vorbeiflüge tatsächlich nicht ungewöhnlich; in der Milchstraße gibt es mindestens 140 Millionen sonnenähnliche Sterne, die ähnliche Begegnungen gehabt haben könnten. Diese Ergebnisse sind eine spannende Wendung in der Astronomie, die die Komplexität unseres Sonnensystems weiter ins Rampenlicht rückt, wie www.az-online.de berichtet.
