Vorfall | Insolvenz |
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Uhrzeit | 20:29 |
Ort | Jandelsbrunn, Nagyoroszi |
Ursache | Produktionsstopp, Überproduktion, Marktveränderungen |
Die Stimmung bei Knaus Tabbert, einem der führenden Wohnmobilhersteller in Europa, ist auf dem Tiefpunkt. Ab dem 18. November 2024 wird die Produktion im Stammwerk im niederbayerischen Jandelsbrunn bis zum Jahresende eingestellt. Diese Entscheidung kam für viele überraschend, denn das Unternehmen hatte seit 2019 einen wahren Boom erlebt, der durch die Pandemie noch verstärkt wurde. Die Verkaufszahlen schossen in die Höhe, und die Wartezeiten für Neukunden betrugen bis zu zwei Jahre. Doch nun, wie az-online.de berichtet, stehen die Werke still und die Lager sind überfüllt.
Die Situation hat sich dramatisch gewandelt. Während der Boomzeit war Knaus Tabbert ein Synonym für Erfolg und Wachstum. Doch im Herbst 2024 sind die Lager voll, und das Unternehmen sieht sich gezwungen, mit Rabattaktionen wie den „Champion Deals“ bis zu 8000 Euro Preisnachlass auf Neuwagen anzubieten. Händler kämpfen mit überfüllten Lagerräumen und finanziellen Schwierigkeiten, wie das Unternehmen selbst in einer Mitteilung einräumt. „Das dritte Quartal war geprägt von Initiativen zur Unterstützung der Handelspartner“, heißt es, da viele Händler mit gestiegenen Zinslasten zu kämpfen haben.
Die Folgen des Produktionsstopps
Die Entscheidung zur Produktionspause ist nicht aus heiterem Himmel gefallen. Bereits im August 2024 verlängerte Knaus Tabbert die Werksferien von drei auf fünf Wochen, und im Oktober trat der langjährige CEO Wolfgang Speck zurück. Der Vorstand für Finanzen ist seit Februar unbesetzt, was die Unsicherheit im Unternehmen weiter verstärkt. Die Reaktion der Aktionäre ist alarmierend: Von einem Höchststand von über 60 Euro im Juni 2024 fiel der Aktienkurs auf erschreckende 12,90 Euro.
Doch nicht alle sind pessimistisch. Anton Autengruber, der Betriebsratsvorsitzende des Werks in Jandelsbrunn, bleibt optimistisch und glaubt an eine Erholung im Jahr 2025. „Die Nachfrage nach Wohnmobilen bleibt ungebrochen“, sagt er dem Bayerischen Rundfunk. Allerdings verlagert sich die Nachfrage zunehmend in Richtung des Gebrauchtwagenmarktes und günstigeren Van-Lösungen. Ein Lichtblick ist, dass das oberfränkische Werk nahe Bamberg von der Kurzarbeit bisher nicht betroffen ist.
Ein Blick in die Zukunft
Die Herausforderungen, vor denen Knaus Tabbert steht, sind nicht zu unterschätzen. Die Lager sind überfüllt, und die Produktion ruht. Dennoch hat das Unternehmen in der Vergangenheit nicht nur in den Ausbau der Produktion investiert, sondern auch in kostengünstigere Herstellungsverfahren. Dies könnte ein entscheidender Vorteil sein, um sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob Knaus Tabbert aus dieser Krise gestärkt hervorgehen kann, oder ob die Probleme sich weiter zuspitzen, wie merkur.de berichtet.
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