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Kirchenasyl-Räumung in Bienenbüttel: Familie nach Abschiebung geschockt

Kirchenasyl in Bienenbüttel: Ein kontroverses Vorgehen der Behörden

Die Landesaufnahmebehörde (LAB) Niedersachsen beendete am Sonntag unter Amtshilfe der Polizei ein seit Februar andauerndes Kirchenasyl für eine russische Familie in Bienenbüttel. Die Familie wurde per Flugzeug nach Barcelona abgeschoben, was die Kirchenvertreter schockierte, während die Behörden ihr Vorgehen verteidigen. Das Kirchenasyl fand in der St.-Michaelis-Gemeinde Bienenbüttel statt und endete mit einer Durchsuchung des Geländes und der Festnahme der Familie, die dann nach Spanien abgeschoben wurde. Es handelte sich hierbei um die erste Kirchenasyl-Räumung in Niedersachsen seit 1998. Neben Kirchenkreis und Gemeinde äußerte sich auch der Flüchtlingsrat Niedersachsen kritisch zum Vorgehen und betonte die historische Bedeutung dieses Ereignisses.

Die Reaktionen auf die Abschiebung waren geteilt, wobei Pastor Tobias Heyden die Vorgehensweise der Behörden als schockierend bezeichnete und die Missachtung des Kirchenasyls kritisierte. Polizeisprecher Kai Richter verteidigte den Einsatz, indem er betonte, dass dieser reibungslos verlief und kein Zwang angewendet wurde. Die abgeschobene Familie landete in Spanien ohne vorherige Benachrichtigung von den deutschen Behörden, was die Situation für sie erschwert. Die Kirchenkreissozialarbeit des Kirchenkreises Uelzen versucht nun, Kontakte zu lokalen Hilfsorganisationen herzustellen, um Unterstützung zu gewährleisten.

Die Familie befand sich auf der Durchreise in Deutschland und hatte einen Asylantrag gestellt, da sie sich nicht am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligen wollte. Trotz laufender medizinischer Behandlung und positiver Integrationssignale wurde ihr Asylantrag abgelehnt. Die Härtefallkommission bestätigte keine besonderen Gründe für eine Ausnahme. Das Verwaltungsgericht Lüneburg billigte die Durchsuchung der Räumlichkeiten in Bienenbüttel und stellte fest, dass die Familie sich der Abschiebung widersetzte. Es verdeutlichte, dass die Abschiebung in Spanien bevorsteht, und die Familie die Überstellungsfrist in Deutschland überwinden wollte.

Kirchenasyle dienen als letzte Möglichkeit, Menschen vor Abschiebung und möglichen Gefahren zu schützen. Die Räumung in Bienenbüttel markierte eine seltene Eskalation, da die meisten Bundesländer auf gewaltsame Räumungen von Kirchenasylräumen verzichten. Die Bedeutung und Verantwortung von Kirchengemeinden bei der Gewährleistung der Menschenrechte betont die Wichtigkeit dieses Themas innerhalb der Gesellschaft.

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