Kirchenasyl in Niedersachsen: Abschiebung gestoppt – Hintergründe und Reaktionen

Uelzens Pröpstin Wiebke Vielhauer hat erleichtert bekannt gegeben, dass es in Niedersachsen zukünftig keine Abschiebungen aus dem Kirchenasyl mehr geben soll. Diese Entscheidung folgt auf den umstrittenen Fall der Abschiebung einer russischen Familie aus dem Kirchenasyl in Bienenbüttel nach Spanien, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte. Die betroffene Familie wurde unter Amtshilfe der Polizei aus dem Kirchenasyl geholt, was neben der Familie auch die Pfarrfamilie in Bienenbüttel traumatisierte.

Die Pröpstin betonte die Wichtigkeit, dass ein Kirchenasyl stets wohlüberlegt gewährt wird und dass solche Ereignisse nicht wiederholt werden dürfen. Die Familie, die nach Spanien abgeschoben wurde, wird gegenwärtig von der Kirchengemeinde St.-Michaelis aus Bienenbüttel betreut. Die Situation der Familie ist besorgniserregend, da sie lediglich eine vorübergehende Duldung erhalten haben und offiziell als Flüchtlinge registriert wurden, jedoch die spanischen Behörden keine offiziellen Dokumente von ihnen sehen wollten.

Pastor Tobias Heyden äußerte, dass die Familie unter der traumatischen Abschiebung leidet und ihre Zukunft in Spanien ungewiss ist. Trotz der belastenden Situation betonte er, dass er auch heute wieder Kirchenasyl gewähren würde, da dieser Härtefall real und nicht ausgedacht war. Die Kirchengemeinde steht nach wie vor in Kontakt mit der Familie und versucht, ihnen in ihrer schwierigen Lage beizustehen.