Geheimnisvoller Schatz im Kloster Ebstorf: Weltbild aus vergangenen Zeiten enthüllt

Im Kloster Ebstorf im Landkreis Uelzen steht ein Wechsel der Äbtissin bevor. Angela Geschonke, die seit Jahren touristische Führungen im Kloster leitet, wird im August die Nachfolge der langjährigen Äbtissin Erika Krüger antreten. Das historische Weltbild im runden Privatkino des Klosters hat es Geschonke besonders angetan. Der Schatz, der klimatisiert hinter einer Leinwand aufbewahrt wird, soll um 1300 entstanden sein und wird von Geschonke als Schätzung der Nonnen betrachtet.

Das Original des historischen Weltbilds fiel im Zweiten Weltkrieg einem Feuer zum Opfer. In den 50er Jahren wurde die mittelalterliche Darstellung rekonstruiert, und Ebstorf erhielt eine der vier Kopien. Die Karte zeigt ein Weltbild, in dem der Osten am oberen Bildrand liegt, Jerusalem im Mittelpunkt steht und die Welt als Scheibe dargestellt wird. Mit mehr als 2300 handschriftlichen Eintragungen in Altlatein bietet die Karte einen Einblick in das damalige Verständnis der Welt.

Die zukünftige Äbtissin Geschonke hatte bereits übergangsweise ein Jahr im Kloster verbracht und wurde von ihrer Vorgängerin für die Nachfolge vorgeschlagen. Mit ihrem Amtsantritt werden demnächst fünf Seniorinnen das evangelische Damenstift bewohnen. Interessentinnen für weitere freie Wohnungen im Kloster müssen finanziell unabhängig sein und Interesse an einer christlichen Lebensgemeinschaft zeigen.

Viele Frauen, die aus dem Beruf aussteigen oder kürzertreten möchten, suchen nach Möglichkeiten, sich zu engagieren. Das Kloster bietet ein Lebensmodell an, bei dem je nach Neigung eine Aufgabe in der christlichen Gemeinschaft übernommen werden kann. Geschonke, eine Fachwirtin im Tourismus, wird im Sommer die Leitung der Touristeninformation im Heide-Ort aufgeben, um sich vollständig auf ihr Amt als Äbtissin zu konzentrieren.