Eine Überraschung in der Gertrudenkapelle
Bei den Renovierungsarbeiten in der Gertrudenkapelle in Uelzen ist ein unerwarteter Fund gemacht worden, der für Aufsehen sorgt. Dabei handelt es sich um gemauerte Rundbögen im historischen Mauerwerk, die eine interessante Geschichte erzählen.
Die Restauratoren haben Platz gemacht für die Handwerker, die beim Abschlagen des alten Putzes die versteckten Nischen ans Licht brachten. Dr. Jan König von der Kapellenstiftung zeigte sich überrascht: „Das war nicht zu erwarten“, erklärt er.
Der Stadtarchäologe Mathias Hensch deutet die Rundbögen als einstige Aufbewahrungsorte für Pilgergaben, sogenannte Votive. Diese kleine Opfergaben wurden als Zeichen der Buße oder der Bitte um Heilung in die Nischen gelegt. Ein faszinierender Einblick in die Vergangenheit der Kapelle.
Die Entdeckung der Nischen war ein Zufallsfund während der Sanierungsarbeiten. Die Feuchtigkeit im Gemäuer machte eine Abdichtung von Sockel und Dach nötig, wodurch der Putz im unteren Bereich entfernt werden musste. Nun gilt es, die Nischen sichtbar zu machen und damit einen wichtigen Teil der Geschichte der Kapelle zu bewahren.
Die Kapelle wird nicht nur renoviert, sondern auch modernisiert, um Pilger von heute anzulocken. Mit einem historischen Zugang, einer neuen Elektrik und sogar einer integrierten Toilette soll die Gertrudenkapelle zu einem modernen Ort der Ruhe und Besinnung werden.
Die Verbindung zur „Via Scandinavica“ soll die Kapelle zu einem wichtigen Zwischenstopp für Pilger machen, die von Skandinavien auf den Jakobswegen in Deutschland unterwegs sind. Eine spannende Entwicklung für die alte Kapelle, die mit jedem Fund neue Geheimnisse preisgibt.