Am vergangenen Samstag versammelten sich rund 250 Menschen auf dem Herzogenplatz in Uelzen, um für ein geeintes Europa einzutreten und ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen. Die friedliche Kundgebung fand vor der Europawahl am 9. Juni statt und wurde vom Uelzener Bündnis für Demokratie und Toleranz organisiert. Unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer – Europa nicht den Rechtsextremen überlassen“ betonten die Redner der Demo die Wichtigkeit einer solidarischen Europäischen Union, die nicht von braunem Gedankengut durchdrungen werden darf.
Die Teilnehmer der Kundgebung wurden von Johannes Flügge, dem Organisator der Demonstration, dazu aufgerufen, sich aktiv gegen rechtsextreme Tendenzen zu positionieren. Verschiedene Redner, darunter Vertreter der Gruppe „Beherzt“, Mitglieder der Grünen und SPD sowie die „Omas gegen Rechts“, trugen dazu bei, die Botschaft für Toleranz und Demokratie zu stärken. Musikalisch begleitete der Chorleiter Christof Struck die Veranstaltung auf der Gitarre, während die Teilnehmer gemeinsam dem Grundgesetz zum 75. Geburtstag ein „Happy Birthday“ sangen.
Die Rednerliste umfasste unter anderem Beiträge von Celine Becker von der Grünen Jugend, die ein eigenes Gedicht vortrug und die Bedeutung der Gleichwertigkeit aller Menschen betonte. Hanna Gensler von den SPD-nahen Jusos Uelzen erinnerte daran, dass ein demokratisches Europa ein hart erarbeitetes Projekt sei, das aus den Trümmern zweier Weltkriege entstanden ist. Sie warnte eindringlich davor, dass Europa nicht zum Nährboden für rechtsextreme Ideologien werden dürfe und bezeichnete die AfD als gefährliches Gift.
Heiner Scholing, Vorsitzender des Präventionsrates Uelzen, unterstrich die Bedeutung der Demokratie als Grundlage für ein friedliches Miteinander und rief dazu auf, gegen Hass und Hetze einzustehen. Auch Volker Krause, Geschäftsführer der Bohlsener Mühle, warnte vor einem möglichen Austritt Deutschlands aus der EU, da dies zu massiven Arbeitsplatzverlusten und wirtschaftlichen Einbußen führen könnte. Die Demonstration endete mit Applaus und einem klaren Appell zur Verteidigung der demokratischen Grundwerte in Europa.