Der Streit um eine fristlose Kündigung einer Forscherin am Max-Planck-Institut in Göttingen ist trotz scheinbarer Einigung wieder aufgeflammt. Die Auseinandersetzung dreht sich um das Thema Tierversuche, bei denen die Forscherin ungenehmigte Praktiken angewendet haben soll. Das MPI-NAT, das größte Institut der Max-Planck-Gesellschaft, steht in der Kritik, da die fristlose Kündigung als unverhältnismäßig betrachtet wird.
Ein Bericht in der „Süddeutschen Zeitung“ enthüllte massive Vorwürfe gegen das MPI-NAT und den Geschäftsführenden Direktor. Im Oktober 2023 wurde bekannt, dass die Neurowissenschaftlerin Prof. Hannelore Ehrenreich fristlos entlassen wurde, da ungenehmigte Tierversuche am Institut durchgeführt wurden. Das Institut informierte daraufhin das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) über den Verdacht.
Die Kritik an der Genehmigungsbehörde und die strengeren Auflagen für Tierversuche sind weitere Aspekte des Konflikts. Trotzdem rechtfertigt das MPI-NAT das eigenmächtige Vorgehen der Forscherin nicht. Die fristlose Kündigung basierte darauf, dass gegen gesetzliche Vorschriften und interne Regelungen verstoßen wurde.
Die Forscherin hat einen ERC-Grant für ihre Forschung erhalten, was die Komplexität des Falls erhöht. Der Konflikt um die ungenehmigten Tierversuche könnte Auswirkungen auf ihren laufenden Grant haben. Inzwischen sind weitere Unstimmigkeiten über frühere Publikationen und deren Genehmigungsstatus aufgetaucht, die den Streit weiter verschärfen.
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