Die IG BAU hat in Niedersachsen eine Streikwelle gestartet, die voraussichtlich auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt wird. Dieser Tarifstreit betrifft das Bauhauptgewerbe mit 930.000 Beschäftigten, nachdem die Tarifschlichtung Anfang Mai am Widerstand der Arbeitgeber gescheitert ist. Die Gewerkschaft fordert 500 Euro mehr im Monat, während die Arbeitgeberverbände eine freiwillige Anhebung der Löhne um fünf Prozent im Westen und sechs Prozent im Osten vorschlagen.
Die Streiks könnten Bauarbeiten an Straßen, Großbaustellen und sogar bei privaten Bauvorhaben beeinträchtigen. Die IG BAU warnte zudem vor möglichen längeren Staus an Autobahnbaustellen aufgrund der Arbeitsniederlegungen. Eine zentrale Kundgebung ist in Osnabrück geplant, um die Forderungen der Gewerkschaft zu unterstreichen.
Dies ist das erste Mal seit 2007, dass es zu einem flächendeckenden Streik im Bauwesen kommt. Damals war der Ausstand regional begrenzt auf Schleswig-Holstein und Niedersachsen, während der letzte bundesweite Bauarbeiterstreik 2002 stattfand. Die IG BAU setzt sich entschlossen für die Interessen der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe ein und strebt eine gerechte Tarifregelung an, um die Arbeitsbedingungen und Löhne der Arbeitnehmer zu verbessern.