Leichter Dunst schwebt über dem Bodensee, während Segel- und Motorboote die idyllische Wasserfläche befahren. Doch nur wenige Urlauber und Einheimische kennen die Bedeutung der weiß-blauen Doppelständer und anderer Zeichen, die Sicherheit auf dem Wasser gewährleisten. Diese Kennzeichnungen sind nicht nur für das Vergnügen auf dem drittgrößten See Mitteleuropas wichtig, sondern auch für die Sicherheit aller Passagiere.

Das Bodenseeschifferpatent (BSP) ist notwendig, um viele dieser hochwertigen Freizeitaktivitäten sicher zu gestalten. Etwa 17.000 Segler und Motorbootfahrer haben bisher diesen offiziellen Bootsführerschein bestanden, der umfassende Kenntnisse über die Navigation auf dem Bodensee vermittelt. Um das Patent zu erwerben, müssen angehende Schiffsführer mindestens 18 Jahre alt sein, grundlegende körperliche und geistige Eignungen nachweisen und eine erfolgreiche Prüfung ablegen.

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Sicherheitskennzeichen auf dem Bodensee

Eine Vielzahl von Sicherheitszeichen kennzeichnen wichtige Punkte im Bodensee. Vorrangschiffe sind beispielsweise durch einen grünen Ball mit einem Durchmesser von mindestens 50 cm gekennzeichnet, während Berufsfischer eine ähnliche Kennzeichnung in Weiß verwenden. Zusätzlich tragen Sportfischer mit Schleppangel eine weiße Flagge, die mindestens 60 x 60 cm groß ist. Nachts und bei Nebel sind Hafeneinfahrten durch rot-grüne Lichter erkennbar, was die Sicherheit weiter erhöht.

Das Erlernen dieser Signale sowie der richtigen Verhaltensweisen beim Führen eines Bootes ist entscheidend. Passagiere sollten wissen, dass im Falle eines „Mann über Bord“ der Rudergänger auskuppeln und das Ruder in die Richtung legen muss, aus der die Person gefallen ist. Zudem muss bei starkem Wind gegen die Wind- und Strömungsrichtung angefahren werden, um die Person sicher an Bord zu holen.

Ausbildung und Prüfung

Die Ausbildung für das Bodenseeschifferpatent ist vielseitig. Der theoretische Teil umfasst Schifffahrtsrecht, Navigation, Meteorologie, Maschinenkunde sowie Erste Hilfe. Praktisch lernen die Teilnehmer den Umgang mit Booten und das sichere Manövrieren in Notfallsituationen. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung müssen die Prüflinge sowohl theoretische als auch praktische Prüfungsabschnitte bestehen.

Die Kosten für das Bodenseeschifferpatent belaufen sich auf zwischen 1.500 und 2.900 Euro, abhängig von den gewählten Ausbildungsstätten und Kursen. Eine Annerkennung des Patents für den Sportbootführerschein Binnen ist möglich, und Inhaber des Patents können zudem ein Ferienpatent beantragen, welches für 30 Tage gültig ist und es ermöglicht, den Bodensee mit einem gültigen Bootsführerschein aus dem Ausland zu befahren.

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Das Bodenseeschifferpatent ist somit nicht nur ein wichtiges Dokument für Hobbykapitäne, sondern trägt auch zur allgemeinen Sicherheit und Qualifikation in der Binnenschifffahrt am Bodensee bei. Ab März 2025 bieten die meisten Segel- und Motorbootschulen wieder Kurse an, um interessierten Wassersportlern die Möglichkeit zu bieten, sich für die Saison vorzubereiten und ihre Kenntnisse zu erweitern.

Mit einer Fläche von 571 Quadratkilometern und der tiefsten Stelle von 254 Metern ist der Bodensee nicht nur ein malerisches Ausflugsziel, sondern auch ein Ort, der besondere Kenntnisse zur sicheren Navigation erfordert. Das Bodenseeschifferpatent ist der Schlüssel zu einem verantwortungsvollen und sicheren Umgang mit den sportlichen Möglichkeiten, die dieser einzigartige See bietet.