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Steigende Infektionen der Blauzungenkrankheit in Niedersachsen: Was Tierhalter wissen müssen

In Niedersachsen wurden in diesem Jahr 90 neue Fälle der für Menschen ungefährlichen Blauzungenkrankheit registriert, wobei etwa die Hälfte der Infektionen in den letzten vier Wochen auftraten, was vor allem auf die Ausbreitung einer blutsaugenden Mückenart zurückzuführen ist und sowohl Schafe als auch andere Tiere betrifft.

Die Zunahme der Blauzungenkrankheit in Niedersachsen wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft in der Region steht. Mit 90 nachgewiesenen Infektionen bis zu diesem Zeitpunkt des Jahres, ist die Besorgnis über diese Tierkrankheit gestiegen, die vor allem Schafe, Ziegen, Rinder sowie Wildwiederkäuer betrifft.

Ursache der Ausbreitung

Eine Sprecherin des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums erklärte, dass das feuchtwarme Wetter die Verbreitung einer bestimmten blutsaugenden Mückenart begünstige, die als Hauptüberträger der Krankheit fungiert. Die Blauzungenkrankheit ist für Menschen ungefährlich, stellt jedoch eine Bedrohung für die Tierhaltung dar, da sie bei Schafen und Ziegen oft gravierende Symptome hervorrufen kann.

Impfschutz und Präventionsmaßnahmen

Experten empfehlen immer noch eine Impfung gegen die Blauzungenkrankheit. In Deutschland stehen derzeit drei Impfstoffe zur Verfügung. Die Tierseuchenkasse unterstützt Landwirte, indem sie unter bestimmten Bedingungen einen Zuschuss von bis zu drei Euro pro geimpftem Tier für Schafe und Ziegen bereitstellt. Eine Behandlung zur Heilung der Erkrankung existiert derzeit jedoch nicht, was die Prävention umso wichtiger macht.

Auswirkungen über Niedersachsen hinaus

Der Anstieg der Infektionszahlen beschränkt sich nicht nur auf Niedersachsen. Auch in den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen werden erhöhte Fallzahlen verzeichnet. In den Niederlanden sind seit Mitte Juni mehr als 500 Fälle des Serotyps 3 nachgewiesen worden. Dies zeigt einen grenzüberschreitenden Trend, der die gesamte Region betrifft. Besonders alarmierend ist, dass selbst Tiere, die bereits geimpft wurden, von der Erkrankung betroffen sind.

Übertragungsprävention durch Mückenabwehr

Neben Impfungen gibt es zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Mückenpopulation, die die Blauzungenkrankheit übertragen. Mückenabweisende Mittel können eingesetzt werden, um das Risiko der Übertragung zu minimieren. Für den Transport von Tieren aus betroffenen Regionen in gesundheitsfreie Gebiete ist eine präventive Testung sowie eine Behandlung mit abweisenden Mitteln vorgeschrieben.

Historischer Hintergrund

Die Blauzungenkrankheit wurde in Niedersachsen erstmals am 25. Oktober des vergangenen Jahres im Landkreis Ammerland registriert. Seitdem sind insgesamt 111 Fälle in 25 verschiedenen Landkreisen und Städten dokumentiert worden. Diese anhaltende Zunahme an Fällen stellt für die Nutztierhaltung eine ernsthafte Herausforderung dar und erfordert koordinierte Maßnahmen sowohl auf lokaler als auch auf überregionaler Ebene.

Die Situation macht deutlich, wie wichtig es ist, Präventionsstrategien zu entwickeln und aufrechtzuerhalten, um den Viehbestand zu schützen. Landwirte sind gefordert, sowohl Impfstrategien als auch Schutzmaßnahmen gegen Mücken in ihrer täglichen Praxis zu integrieren, um die Gesundheit ihrer Tiere und die wirtschaftliche Stabilität ihrer Betriebe zu gewährleisten.

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