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Steinmeier fordert Balance zwischen Industrie und Klimaschutz in Stade

Bundespräsident Steinmeier besuchte den Chemiepark von Dow in Stade, um die Wichtigkeit der industriellen Stärke Deutschlands für die Klimaneutralität bis 2050 zu betonen und die Verbindung zwischen erneuerbaren Energien und energieintensiver Industrie zu beleuchten.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hebt die Notwendigkeit hervor, die industrielle Stärke Deutschlands während des Prozesses der Klimaneutralität zu bewahren. Bei einem Besuch im Chemiewerk von Dow Chemical im niedersächsischen Stade erklärte er, dass es unerlässlich sei, die Energieversorgung, insbesondere für die energieintensive Grundstoffindustrie, sicherzustellen. „Wir müssen unsere industrielle Kraft bewahren und dürfen sie nicht verlieren“, betonte der Bundespräsident während seines Besuchs.

Besonders in Regionen wie dem Norden Deutschlands, wo sowohl Windenergie in großen Mengen erzeugt wird als auch erhebliche Energie für die Industrie benötigt wird, wird die Herausforderung deutlich. Steinmeier wies darauf hin, dass die Transformation in der Industrie nur gelingen kann, wenn Energieverfügbarkeit und industrielle Stärke Hand in Hand gehen.

Arbeiten für eine klimaneutrale Zukunft

Der Besuch von Steinmeier im Chemiepark in Stade fiel mitten in seine Veranstaltungsreihe „Werkstatt des Wandels“, die sich mit den strukturellen Veränderungen in der Gesellschaft beschäftigt. Bevor er die Anlage von Dow besuchte, ließ er sich bei Siemens Gamesa in Cuxhaven über die Produktion von Maschinenhäusern für Windkraftanlagen informieren. Seine Erkenntnisse aus Cuxhaven betonten die beeindruckende internationale Strahlkraft dieser Unternehmen und die Herausforderungen, vor denen sie stehen.

Im Chemiewerk in Stade, das als einer der größten Stromverbraucher in Deutschland gilt, wurde angekündigt, dass das Unternehmen bis 2050 klimaneutral sein soll. Dies wird durch den Einsatz erneuerbarer Energien, ein flexibles Kraftwerk, ein neues LNG-Terminal und die Anbindung an ein geplantes Wasserstoff-Kernnetz angestrebt. Dow-Deutschland-Präsidentin Julia Schlenz unterstrich die entscheidende Rolle der chemischen Industrie für die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands. Sie bezeichnete die Grundstoffchemie als das Rückgrat der Industrie, das die Innovationskraft des Landes stütze.

Die Windenergie hat eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele, und die bei Siemens Gamesa produzierten Maschinenhäuser sind hierfür von Bedeutung. Diese Einrichtungen können rechnerisch 19.000 Haushalte mit sauberer Energie versorgen, und eine einzige Umdrehung des Rotors reicht aus, um einen Haushalt drei Tage lang mit grünem Strom zu versorgen. Die Produktion findet an einem einzigen Standort in Deutschland statt, während die Rotorblätter aus Großbritannien und Dänemark geliefert werden. Ein Teil der Maschinenhäuser, die Steinmeier betrachtet hat, ist für den Export in die USA vorgesehen.

Steinmeier zeigte sich zufrieden mit der Möglichkeit, ein ernergietechnisches Unternehmen wie Siemens und ein stark energieverbrauchendes Unternehmen wie Dow zusammenzubringen. Er betonte, dass die Transformation der Industrie, trotz vorheriger politischer Diskussionen zu anderen Themen, unbedingt weitergeführt werden müsse. Er bleibt optimistisch, dass der Kampf gegen den Klimawandel nachhaltig sein kann und dies eine gemeinsame Anstrengung erfordert, um die industrielle Basis Deutschlands zu erhalten und gleichzeitig die Klimaziele zu erreichen.

dpa

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