Vorfall | Körperverletzung, Vandalismus |
---|---|
Uhrzeit | 20:45 |
Ort | Paris |
Verletzte | 30 |
Festnahmen | 62 |
Ursache | antisemitische Gewalt |
Inmitten einer angespannten Atmosphäre und nach den schockierenden Angriffen auf israelische Fans in Amsterdam steht das Nations-League-Spiel zwischen Frankreich und Israel vor der Tür. Hohe Sicherheitsvorkehrungen sind angesagt, denn das Match am Donnerstagabend (20.45 Uhr) wird als eines der heikelsten des Jahres eingestuft. Laut BFMTV sind etwa 4.000 Polizisten im Einsatz, um die Sicherheit rund um das Stade de France zu gewährleisten. Allein 1.600 Sicherheitskräfte werden im Stadion präsent sein, während Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron mit seinem Besuch ein starkes Zeichen setzen möchte.
Die Vorfälle in Amsterdam, bei denen 20 bis 30 Menschen verletzt wurden, haben die französischen Behörden alarmiert. Innenminister Bruno Retailleau hat eine Verlegung des Spiels kategorisch ausgeschlossen und betont, dass Frankreich nicht vor Gewalt und Antisemitismus kapitulieren wird. „Ich akzeptiere das nicht“, erklärte er auf X. Die Sicherheitsvorkehrungen erscheinen übertrieben, wenn man bedenkt, dass nur rund 20.000 Zuschauer erwartet werden. Doch angesichts der jüngsten Ereignisse ist kein Risiko akzeptabel. Pariser Polizeichef Laurent Nuñez versicherte: „Wir werden die Mittel haben, um jede Störung der öffentlichen Ordnung zu verhindern.“
Reisewarnungen und Fan-Reaktionen
Israels Nationaler Sicherheitsrat hat die Bürger zur Vorsicht aufgerufen und geraten, Veranstaltungen im Ausland zu meiden, an denen israelische Teams teilnehmen. Diese Warnung betrifft auch das bevorstehende Spiel in Paris, wie die Zeitung Haaretz berichtete. Dennoch scheinen viele Fans entschlossen, sich nicht von dieser Warnung abhalten zu lassen. Eine Gruppe von etwa 300 Juden und Israel-Sympathisanten plant, trotz der Risiken zur Partie zu gehen. Die Aktivistin Mélanie Pauli-Geysse erklärte, dass man sich von Extremisten nicht einschüchtern lassen wolle und zeigen werde, „dass wir keine Angst haben“.
Yossi Taieb, ein israelischer Abgeordneter, äußerte sich ebenfalls zu den Reisewarnungen und bezeichnete sie als „verrückte Ansage“. Er betonte, dass es nicht akzeptabel sei, jüdische Identität im Jahr 2024 zu verstecken. „Ich verstehe nicht, warum wir uns verstecken sollen“, sagte er und fügte hinzu, dass viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde in Frankreich beabsichtigen, ins Stadion zu gehen.
Politische Prominenz und Sicherheitsmaßnahmen
Die Zahl der israelischen Fans im Stadion könnte zwar begrenzt sein, doch zahlreiche prominente französische Politiker werden erwartet. Präsident Macron, Premierminister Michel Barnier und Ex-Präsident Nicolas Sarkozy werden voraussichtlich unter den Zuschauern sein. Macron möchte mit seinem Besuch eine Botschaft der Solidarität und Brüderlichkeit senden, insbesondere nach den antisemitischen Übergriffen in Amsterdam.
Die gezielten Angriffe auf israelische Fans in der niederländischen Hauptstadt wurden als antisemitische Gewalt verurteilt. Jugendliche, die pro-palästinensische Ansichten vertraten, verfolgten und misshandelten die Israelis. Insgesamt wurden rund um die Partie 62 Personen festgenommen. Auch Maccabi-Anhänger waren in Auseinandersetzungen verwickelt, was die Situation weiter eskalierte.
Frankreich hat bereits während der Olympischen Spiele in diesem Sommer seine Bemühungen um die Sicherheit israelischer Sportler unter Beweis gestellt. Angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten wurde die israelische Delegation rund um die Uhr von der französischen Polizei geschützt. Auch für das bevorstehende Spiel wird eine Eliteeinheit der Polizei für die Sicherheit des israelischen Teams sorgen.
Die Vorbereitungen für das Nations-League-Spiel sind somit nicht nur eine sportliche Angelegenheit, sondern auch ein Zeichen gegen Antisemitismus und für die Sicherheit. Die Augen der Welt sind auf Paris gerichtet, wo Sport und Politik in einem angespannten Kontext aufeinandertreffen.