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Gericht prüft Expulsion von Migrantencamp in Straßburg

Die Lage im Campement de la Meinau in Strasbourg – Wie beeinflusst das Leben der Flüchtlinge die lokale Gemeinschaft?

Seit über zwei Monaten haben sich Menschen aus Afghanistan, Syrien, Georgien und Albanien in einem provisorischen Lager in der Nähe des Stade de la Meinau in Straßburg niedergelassen. Sie suchen Zuflucht und Sicherheit in Frankreich. Doch diese Suche könnte bald ein Ende haben, denn die Justiz hat sich am Mittwoch, den 10. Juli, mit der Räumungsklage der Eurometropole Straßburg befasst. „Seit 2022 sind wir verpflichtet, die Räumung dieser Standorte zu beantragen, um die dort lebenden Menschen in Sicherheit zu bringen“, rechtfertigt die stellvertretende Beigeordnete für eine inklusive Stadt, Floriane Varieras. Ein Urteil wird in den kommenden Tagen erwartet.

Die schwierigen Bedingungen im Lager

In einem der Zelte in der Nähe eines Flussbetts lebt die Familie von Farshad. Das Zelt wurde an einigen Stellen mit Klebeband repariert, da es von Nutrias beschädigt wurde. „Jede Nacht kommen sie, um unser Essen zu fressen, das Baguette und so weiter“, erklärt der junge Mann. „Die Lebensbedingungen hier sind schwierig. Es gibt viel Wasser, alles ist nass. Mal ist es sehr heiß, mal sehr kalt. Und dann gibt es die Mücken.“

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Etwas weiter weg lebt Kaowsar mit ihrer Mutter, ihren Brüdern und Schwestern. Sie sind elf Personen in einem Zelt und sind seit drei Jahren auf Reisen, seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan. „Wir haben unsere Visa und Tickets für den Iran genommen. Dann sind wir nach Brasilien und später nach Kajenne in Französisch-Guayana gegangen. Aber es war nicht sicher dort. Deshalb sind wir vor zwei Monaten hier angekommen.“

Jeden Tag ruft Kaowsars Familie die Notrufnummer 115 an, um eine dringende Unterbringung zu bekommen, doch bisher erfolglos. Sie warten gespannt auf die Entscheidung der Justiz: „Wir hoffen, dass sie uns hier eine Unterkunft finden wird. Wir wollen nicht noch einmal woanders hin reisen. Wir wollen in Straßburg bleiben, weil die Schule hier qualitativ hochwertig ist und die medizinische Versorgung gut ist“, erklärt Kaowsar.

Das Streben nach einer langfristigen Lösung

Das Problem der steigenden Anzahl von Menschen, die sich im Lager ansiedeln, stellt die lokale Gemeinde vor Herausforderungen. Die Stadtverwaltung hat sanitäre Einrichtungen bereitgestellt, arbeitet mit einer Organisation zusammen, um eine soziale Diagnose der Menschen vor Ort zu erstellen, und sucht nach langfristigen Lösungen für die Zukunft.

„Wir tun unser Bestes, aber unser Ziel ist nicht, dass das Lager weiterhin besteht. Solange es keine Reformen bei der Notunterbringung, dem Zugang zu Wohnraum und der Regulierung von Personen, die in unser Land kommen, gibt, bleibt das Problem bestehen“, erklärt Floriane Varieras von der Stadtverwaltung Straßburg. Gemeinsam mit vier anderen Städten hat sie beim Staat Klage über die Notunterbringungspolitik eingereicht und ist gespannt auf die Vorschläge der nächsten Regierung.

Sollte die Justiz die Räumung des Lagers genehmigen, haben die Bewohner*innen der Zelte acht Tage Zeit, um den Ort zu verlassen, bevor die Polizei eingreift. In diesem Fall wird eine Sporthalle von der Präfektur beschlagnahmt, um die Anträge der Betroffenen zu prüfen.

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