Stade

Elbdeichhöhung: Kompensationsmaßnahmen sorgen für Verzögerungen

Der absurde Streit um Grünlandkompensation an der Elbe: Warum das Umweltministerium den Deichbau erschwert.

Im Zuge der Notwendigkeit, die Deiche entlang der Elbe in den kommenden Jahrzehnten deutlich zu erhöhen, um die tiefer gelegenen Regionen vor Überflutungen zu schützen, stehen die Verantwortlichen vor einer zusätzlichen Herausforderung. Das Umweltministerium in Hannover verlangt als Bedingung für die Deicherhöhungen die Schaffung von Kompensationsmaßnahmen. Diese irrwitzige Vorgabe sieht vor, dass Grünland mit Grünland ausgeglichen werden muss, was bei den Deichverbänden großen Unverständnis hervorruft.

Die Forderung nach Kompensationsflächen stellt einen erheblichen Flächenbedarf dar, der in der benötigten Größenordnung gar nicht verfügbar ist. Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts hat berechnet, dass allein im Landkreis Stade für 77 Kilometer Elbdeich rund 580 Hektar an Kompensationsflächen erforderlich wären. Diese Fläche entspricht mehr als 800 Fußballfeldern und ist schlichtweg nicht realisierbar, ganz zu schweigen von den zusätzlichen Kosten für den Landankauf.

Die Deichverbände planen eine spezielle Grasmischung auf den erhöhten Deichen, die eine verbesserte Stabilität gewährleisten soll. Diese Mischung unterscheidet sich jedoch von dem Gras, das aktuell auf den Deichen wächst und als ökologisch wertvoller angesehen wird. Die Diskrepanz zwischen den Vorstellungen des Umweltministeriums und der praktischen Umsetzbarkeit bereitet den Verantwortlichen große Sorgen und könnte zu erheblichen Verzögerungen bei den Deichbauprojekten führen.

Um die Problematik der Ausgleichsflächen anzugehen, hat der Landkreis Stade mehrfach auf die Unverhältnismäßigkeit der Vorgaben hingewiesen und strebt eine pragmatische Lösung nach dem Vorbild von Hamburg an. Dort sind im Zuge der Deicherhöhungen keine Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Stades Landrat Kai Seefried betont die Notwendigkeit, dass Küstenschutzmaßnahmen wie der Deichbau nicht länger als Eingriffe in die Natur betrachtet werden sollten, um die Projekte effizient voranzubringen und die Sicherheit der Menschen hinter den Deichen zu gewährleisten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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