Innenministerin Behrens (SPD) hat nach einem Treffen mit Vertretern der Fußballclubs Eintracht Braunschweig und Hannover 96 im Innenministerium angekündigt, dass zukünftige Niedersachsen-Derbys ohne Auswärtsfans stattfinden sollen. Diese Maßnahme soll die „vermummte Minderheit“ von Chaoten, die für gewalttätige Vorfälle wie Pyrotechnikeinsatz und Sachbeschädigungen verantwortlich ist, konsequenter bestrafen. Behrens betrachtet den Ausschluss der Gästefans als ein deutliches Signal an die gewaltbereiten Gruppen im Stadion.
Die Ministerin plant, den Ausschluss nur für die kommende Saison umzusetzen, behält sich jedoch vor, solche Maßnahmen auch für andere Hochrisikospiele einzuführen. Zudem wird ein Sicherheitsdialog mit Fußballvereinen aus den ersten drei Ligen angestrebt, um präventive Maßnahmen zu diskutieren. Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zeigen unterschiedliche Reaktionen auf den Vorschlag der Ministerin. Während Braunschweig den Ausschluss als „ultima ratio“ betrachtet und alternative Lösungen erwägt, kritisiert Hannover 96-Präsident Martin Kind die bisherigen Sicherheitsmaßnahmen als unzureichend und unterstützt die Idee, Spiele ohne Auswärtsfans durchzuführen.
Die Fanhilfe Hannover äußerte sich kritisch gegenüber dem Vorstoß der Ministerin, da sie kollektive Strafen wie den Ausschluss von Gästefans ablehnt. Die Organisation sieht in solchen Maßnahmen eine Vertiefung der Gräben zwischen Politik und Fanszenen, was zu weiteren Eskalationen führen könnte. Insbesondere in Bezug auf Pyrotechnik und Gewaltvorfälle während des letzten Derbys zwischen Braunschweig und Hannover betont Behrens die Notwendigkeit, gezielte Maßnahmen zum Schutz von Fans, Ordnern und Polizeikräften zu ergreifen.
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