Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen in Niedersachsen ist laut einer aktuellen Auswertung der Barmer-Krankenkasse seit 2012 stetig angestiegen. Im Jahr 2023 wurden 563.000 Betroffene diagnostiziert, was einen Anstieg des Anteils an der Bevölkerung von 5% im Jahr 2012 auf 7% in diesem Jahr bedeutet.
Experten warnen vor den langfristigen gesundheitlichen Folgen von Schlafmangel. Zu den häufigsten Ursachen zählen beruflicher und privater Stress. Bei Frauen in den Wechseljahren kommen hormonelle Veränderungen hinzu. Zudem können Schlafstörungen Anzeichen von Depressionen sein. Auch die Zeitumstellung hat vorübergehend negative Auswirkungen auf den Schlaf, die nicht zu unterschätzen sind.
Definition und Symptome von Schlafstörungen
Schlafstörungen sind definiert als Probleme, die über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten mindestens dreimal pro Woche auftreten und die Lebensqualität sowie das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. Zu den typischen Symptomen gehören:
- Unzufriedenheit mit der Schlafdauer oder -qualität
- Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen
- Frühes Erwachen ohne Möglichkeit, wieder einzuschlafen
- Übermäßige Gedanken über den Schlaf, besonders abends
- Tagsüber häufige Müdigkeit
Gelegentliche Schlaflosigkeit ist zwar normal, doch sollten Betroffene bei anhaltenden Schlafproblemen unbedingt ärztliche Hilfe suchen, um ernste gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Diese könnten beispielsweise zu Übergewicht oder schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, wie von NDR hervorgehoben wird.
Ursachen und Behandlung von Schlafstörungen
Die Ursachen für Schlafstörungen sind vielschichtig und reichen von genetischen Vorbelastungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Stress, belastende Lebensereignisse sowie unregelmäßige Schlaf-Wach-Rhythmen tragen ebenfalls zur Entstehung bei. Mögliche körperliche Ursachen wie Schlafapnoe, chronische Schmerzen oder auch Medikamente können die Schlaftiefe und -qualität erheblich beeinflussen.
Um die Schlafqualität zu verbessern, empfiehlt sich eine Verbesserung der Schlafhygiene. Dazu gehört ein geregelter Schlafrhythmus, das Vermeiden von Medienkonsum vor dem Schlafengehen und gegebenenfalls die Nutzung von kognitiver Verhaltenstherapie. In manchen Fällen sind pflanzliche Heilmittel wie Baldrian oder Hopfen hilfreich, wobei die Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker ratsam ist.
Außerdem sollte beachtet werden, dass Schlafmangel das Risiko für chronische Erkrankungen und psychische Störungen erhöht. Weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht sind im Allgemeinen kritisch und können zu weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Barmer hebt hervor, dass bei Schlafproblemen, die die Lebensqualität beeinträchtigen, ein Besuch bei einem Facharzt notwendig ist.