Schaumburg

Skandal am Mehrgenerationenpark Seggebruch: Schimmel und Pfusch nach nur vier Jahren

Schaumburg – Der inklusive Mehrgenerationenpark Seggebruch im niedersächsischen Landkreis Schaumburg, ein 10,5 Millionen Euro teures Projekt, steht vor gravierenden Problemen. Nur vier Jahre nach seiner Eröffnung haben die Bewohner mit massiven baulichen Mängeln zu kämpfen. Feuchte Wände, Schimmelbildung und Rost sind nur einige der verheerenden Folgen, die sowohl das Leben der Bewohner als auch die Integrität des gesamten Projekts gefährden.

Ein Schmerzhafter Rückschlag für eine gute Idee

Der inklusive Mehrgenerationenpark war ursprünglich als vorbildliches Projekt konzipiert worden, um Menschen mit Behinderung und Senioren ein Zuhause zu bieten, das Barrierefreiheit und Gemeinschaftlichkeit fördert. Unter der Leitung von Manuela Tarbiat-Wündsch, einer alleinerziehenden Mutter, entstand die visionäre Idee für diesen einzigartigen Wohnkomplex. Ihr Anliegen war es, dass ihr autistischer Sohn Maurice unabhängig leben kann, was ihm hier auch ermöglicht wurde. Doch die Realität sieht anders aus, da alle acht Gebäude undicht sind und die Bewohner unter den Folgen leiden.

Die palliativen Maßnahmen und der Kampf um Lösungen

Obwohl die Verantwortlichen mit provisorischen Ausbesserungsarbeiten zu kämpfen haben, können diese das Problem nicht ausreichend beheben. „Wir kommen nicht mehr hinterher, die Situation hat sich dramatisch verschärft“, erklärt Tarbiat-Wündsch. Die Feuerwehr musste bereits mehrfach eingreifen, um Bewohner aus Aufzügen zu retten, die wegen Wasserschäden stecken blieben. Diese Umstände veranschaulichen die Dringlichkeit der Lage und die Angst der Mieter – vor allem bei Regen.

Die Rolle des Fürsten und die Verzweiflung der Betroffenen

Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe, der als Schirmherr des Projekts wirkt, zeigt sich erschüttert über die Misere. „Das Projekt liegt mir sehr am Herzen“, betont er in seiner Unterstützung für die Bewohner. Viele der Bewohner, wie der Rollstuhlfahrer Manni, empfinden das Haus als ihr Zuhause und stehen nun vor einer ungewissen Zukunft. Manni sagt: „Die Bewohner sind meine Familie“, was die emotionale Bindung zur Gemeinschaft verdeutlicht.

Fehlerhafte Planung und die Suche nach Verantwortlichen

Laut Gutachtern fehlen essentielle Bauelemente wie Dehnungsfugen, und die Abdichtungen wurden schlecht ausgeführt. Doch niemand der beteiligten Architekten oder Baufirmen möchte die Verantwortung übernehmen. „Wie sollen wir die Rechnungen für Gutachter und Anwälte bezahlen? Uns droht die Pleite“, warnt Tarbiat-Wündsch. Der Verein, der für die Instandhaltung verantwortlich ist, hat nun mit finanziellen Engpässen zu kämpfen.

Ein Aufruf zur Unterstützung

Um gegen die Bauunternehmen und Architekten rechtlich vorzugehen, startet der Verein jetzt eine Spendenaktion. Der Weg zur Gerechtigkeit könnte lang und steinig werden, dennoch zeigen die Verantwortlichen unermüdlichen Willen. „Wir möchten nicht aufgeben“, sagt Tarbiat-Wündsch. Bürger können über Plattformen wie GoFundMe ihre Unterstützung zeigen und somit zur Rettung dieses wertvollen Projektes beitragen.

Die Situation im Mehrgenerationenpark Seggebruch ist nicht nur ein Test für seine Bewohner, sondern auch eine Aufforderung an die Gesellschaft, die Verantwortung für Qualität und Sicherheit im Bauwesen ernst zu nehmen. Nur so können solche Projekte langfristig gesichert und die Lebensqualität für alle Beteiligten garantiert werden.

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