Laut einer Studie steigt die Sterberate bei Darmkrebs in einigen EU-Ländern und in Großbritannien bei jüngeren Menschen zwischen 25 und 49 Jahren. Dr. Lukas Luptak, Koordinator des Darmkrebszentrums im Klinikum Vehlen, betont, dass dies ein beobachteter Trend sei, der bereits seit mehr als 20 Jahren anhält. Obwohl nur etwa zehn Prozent der Krebserkrankungen vor dem 55. Lebensjahr auftreten, ist Darmkrebs in jüngeren Jahren oft aggressiver und die Überlebenschancen sind geringer im Vergleich zu älteren Patienten.
Luptak empfiehlt, die Darmkrebsvorsorge auf jüngere Menschen auszuweiten, möglicherweise ab einem Alter von 45 Jahren. Aktuell können Frauen ab 55 und Männer ab 50 Jahren in Deutschland eine Darmspiegelung oder Stuhltest als gesetzliche Versicherte durchführen lassen. Die Teilnahmequote an der Untersuchung liegt in Deutschland bei 60 bis 65 Prozent, was im internationalen Vergleich als positiv betrachtet wird.
Es ist ratsam, auf Warnzeichen wie Gewichtsverlust, Blut im Stuhl oder unregelmäßigen Stuhlgang zu achten. Neben Tabakkonsum und Übergewicht gelten auch Alkoholkonsum, hoher Verzehr von verarbeitetem Fleisch und mangelnde körperliche Aktivität als Risikofaktoren. Dr. Luptak betont die Bedeutung der Früherkennung, da Darmkrebs oft initial keine Symptome zeigt. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können Wucherungen der Darmwand entfernt werden, bevor sie sich zu Krebs entwickeln.
Im Klinikum Vehlen wurden im vergangenen Jahr mehr als 100 Darmoperationen durchgeführt, wobei über 60 Patienten an Darmkrebs litten. Die Heilungschancen durch Therapie im Frühstadium des Darmkrebses liegen bei etwa 90 Prozent. Dr. Luptak betont, dass eine frühzeitige Diagnose die Überlebenschancen erheblich verbessern kann, insbesondere bei jüngeren Patienten. Es wird empfohlen, Vorsorgeuntersuchungen ernst zu nehmen und auf mögliche Symptome zu achten, um Darmkrebs in einem frühen Stadium zu erkennen.