Ärztemangel in Deutschland: Darf ein Arzt Patienten ablehnen? Was Sie wissen müssen

In Deutschland besteht ein steigender Mangel an niedergelassenen Ärzten, insbesondere in ländlichen Gebieten, was die Suche nach einem Hausarzt oft erschwert. Praxen sind überlastet und nehmen keine neuen Patienten mehr auf. Doch dürfen Ärzte Patienten ablehnen? Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) können Kassenärzte Patienten nur unter bestimmten Bedingungen ablehnen. Gründe dafür könnten ein gestörtes Vertrauensverhältnis, Überlastung, Nichtbefolgen von Therapien oder fehlende fachliche Zuständigkeit sein.

Patienten, die dringend einen Arzttermin benötigen, können die Terminservicestelle der KVN unter der Nummer 116117 kontaktieren. Dies ist jedoch nur möglich, wenn bereits ein Überweisungsschein vom Hausarzt vorliegt. Die Terminservicestelle kann in der Regel innerhalb von bis zu vier Wochen einen Arzttermin vorschlagen, aber keine Wunschtermine garantieren. Der Anspruch auf einen Termin bei einem bestimmten Arzt oder Psychotherapeuten besteht nicht.

Für bestimmte Arztgruppen wie Augenärzte, Gynäkologen, Psychotherapeuten und Kinderärzte sind Termine ohne Überweisung möglich. Bei der Suche nach einem neuen Hausarzt aufgrund eines Umzugs oder Praxiswechsels müssen Patienten selbst aktiv werden, da es keine Übersicht darüber gibt, welche Hausärzte noch neue Patienten aufnehmen. Die Arztauskunft der KVN im Internet kann dabei hilfreich sein. Die Suche nach einem passenden Hausarzt erweist sich somit oft als eigenständige Aufgabe für den Patienten.