Bei einer Wahlkampfveranstaltung in der Göttinger Innenstadt wurde die niedersächsische Landtagsabgeordnete Marie Kollenrott von einem Mann attackiert und leicht verletzt. Laut Polizeibericht schlug der Mann mehrfach gegen den Oberkörper der Politikerin. Die Grünen-Landtagsfraktion bestätigte, dass Kollenrott leichte Verletzungen an den Armen erlitten habe. Der mutmaßliche Angreifer, ein 66-jähriger Mann, wurde kurz darauf von den Beamten festgenommen und anschließend wieder freigelassen. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.
Die Tat ereignete sich an einem Wahlkampfstand, wie Kollenrott der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Obwohl sie leichte Verletzungen erlitt, musste sie nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die 39-jährige Politikerin ist seit Oktober 2021 im Landtag und setzt sich insbesondere für Umwelt- und Energiepolitik ein.
Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) äußerte am Samstagabend sein Unverständnis über den erneuten Angriff auf eine Politikerin im Wahlkampf. Er betonte massiv, dass gewalttätige Übergriffe auf Politiker inakzeptabel seien und eine bedenkliche Entwicklung darstellen. Weil rief dazu auf, achtsam zu sein und unangemessene Aggressivität zu bekämpfen.
Auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Anne Kura verurteilte den Angriff scharf und betonte, dass körperliche Gewalt niemals als Mittel der politischen Auseinandersetzung dienen dürfe. Solidarität und Empörung über den Angriff wurden auch von der CDU und einer weiteren Grünen-Politikerin, Katrin Göring-Eckardt, geäußert. Der Vorfall zeigt die zunehmende Bedrohung von Politikern während des Wahlkampfs und verdeutlicht die Schwierigkeiten, die einige politische Vertreter bei der Ausübung ihres Mandats erleben.
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