Vorfall | Sonstiges |
---|---|
Ort | Osterholz-Scharmbeck |
Ursache | Kurzschluss, Erschütterungen, feuchtes Erdreich |
Ein dramatischer Stromausfall hat am Montagnachmittag die Stadt Osterholz-Scharmbeck erschüttert und Tausende Bürger betroffen. Die Ursache? Ein altersschwaches Kabel, das einen Kurzschluss auslöste und eine Kettenreaktion im Versorgungsnetz verursachte. Laut den Osterholzer Stadtwerken war ein etwa armdickes 20-KV-Kabel der Übeltäter. Erschütterungen oder feuchtes Erdreich könnten den Kurzschluss begünstigt haben, wie die Stadtwerke-Sprecherin Julia Becker erklärte. Überraschenderweise war dieses Kabel bereits für einen Austausch vorgesehen, was die Situation noch kurioser macht. „Die Erneuerung wird jetzt selbstverständlich vorgezogen und schnellstmöglich abgeschlossen“, kündigte Becker an. Die Arbeiten sollen in den kommenden Wochen beginnen, wie Weser-Kurier berichtete.
Der Stromausfall ereignete sich in zwei Wellen. Die erste Störung traf um 14:15 Uhr die Innenstadt und umliegende Gebiete, wobei die meisten Haushalte nach 20 Minuten wieder versorgt waren. Doch nicht alle hatten so viel Glück: Im Bereich des Kreiskrankenhauses blieben die Lichter bis etwa 17:30 Uhr aus, als die Dunkelheit einsetzte. Becker betonte, dass dies eine Ausnahme war und die meisten Bürger nicht stundenlang ohne Strom auskommen mussten.
Unterschiedliche Auswirkungen auf die Stadt
Die Auswirkungen des Ausfalls waren sehr unterschiedlich. Während im Futterhaus und beim Hagebau-Markt nur kurz die Lampen flackerten, erlebte das Möbelhaus Meyerhoff eine totale Dunkelheit. Mitarbeiter mussten die Kunden im Licht der Notbeleuchtung aus dem Gebäude führen. Auch Teile des Gewerbeparks am Sachsenring waren betroffen, jedoch ohne nennenswerte Auswirkungen auf den Betrieb, wie Landkreis-Sprecherin Sabine Schäfer feststellte. Im Gegensatz dazu meldete die Volksbank Osterholz Bremervörde, dass ihre Systeme nach nur zehn Minuten wieder funktionierten, und die Kunden kaum etwas von der Störung mitbekamen, wie Birgit Asmann erklärte.
Die zweite Welle des Stromausfalls trat um 15:50 Uhr auf und betraf die Gebiete Buschhausen, Heilshorn und Garlstedt. Hier wurde die Stromversorgung sukzessive wiederhergestellt, wobei erste Teilbereiche nach etwa 45 Minuten wieder ans Netz angeschlossen wurden. Julia Becker hob hervor, dass die meisten Haushalte und Betriebe nicht lange ohne Strom waren.
Ein Blick in die Vergangenheit
Interessanterweise gab es bereits im März 2017 einen ähnlichen Vorfall, als ein defektes Kabel einer 20.000-Volt-Leitung eine größere Störung in Garlstedt und Heilshorn verursachte. Auch damals war das Möbelhaus Meyerhoff betroffen, während der Famila-Markt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ohne Unterbrechung weiterlief. Diese wiederkehrenden Probleme werfen Fragen über die Infrastruktur in der Region auf und verdeutlichen die Dringlichkeit der geplanten Kabelerneuerungen.
Die Situation im Kreiskrankenhaus während des Stromausfalls bleibt vorerst unklar, da am Dienstag niemand für eine Stellungnahme zur Verfügung stand. Die Stadtwerke haben jedoch versichert, dass sie alles daran setzen, um künftige Ausfälle zu vermeiden. Die Bürger von Osterholz-Scharmbeck können nur hoffen, dass die angekündigten Arbeiten schnell und effizient durchgeführt werden, um die Zuverlässigkeit der Stromversorgung zu gewährleisten.