An den Westküsten Griechenlands ist die Unechte Karettschildkröte Jahr für Jahr bei der Eiablage zu beobachten. Umweltschützer sind besorgt, da bereits am 11. Mai die auf Meeresschildkröten spezialisierte griechische Organisation Archelon ein Nest der gefährdeten Art auf der Insel Zakynthos entdeckt hat. Die frühzeitige Eiablage wird als klares Zeichen für veränderte Umweltbedingungen interpretiert.
Die Weibchen der Unechten Karettschildkröte kommen nachts an Land, um ihre Eier abzulegen. Diese Tiere erreichen erst im Alter von 35 bis 39 Jahren die Geschlechtsreife und können eine Größe von bis zu 100 Zentimetern erreichen. Die frühzeitige Eiablage in diesem Jahr wird als besorgniserregend angesehen. Die Temperaturen spielen dabei eine entscheidende Rolle, da die Schildkröten möglicherweise versuchen, den extremen Sommerhitze durch eine frühere Brutzeit zu entkommen.
Wissenschaftler prognostizierten bereits 2016, dass sich die Brutzeit von Meeresschildkröten aufgrund des Klimawandels verschieben würde. Die Auswirkungen der höheren Temperaturen auf die Schlupfrate der Schildkröten sind bedenklich, da ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern entstehen kann. Dies könnte langfristig zu einer weiteren Gefährdung der Population führen, wenn die Weibchen keine ausreichenden Fortpflanzungsmöglichkeiten finden.
Die Überlebenschancen der geschlüpften Schildkröten sind gering, da viele Raubtiere auf sie lauern. Umweltschützer sind daher darauf angewiesen, Touristen vor Störungen während des Nestbaus und der Eiablage zu schützen. Zudem müssen die Nester vor Zerstörung durch den Menschen und Umweltgefahren wie Verschmutzung, Schifffahrt und Fischerei geschützt werden. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Organisation Archelon einige Erfolge verbuchen und die Stabilität der Populationen in Griechenland gewährleisten.
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