Vor dem tödlichen Messerangriff auf zwei Ukrainer in Oberhausen im Februar hatten die jugendlichen Tatverdächtigen bereits Hilfsangebote vom Staat erhalten. Zwei der mutmaßlichen Täter, im Alter von 14 bis 15 Jahren zum Tatzeitpunkt, hatten im vergangenen Jahr ein Angebot der Landes-Initiative „Kurve kriegen“ erhalten. Dieses Programm zielt darauf ab, bereits straffällige Minderjährige zu unterstützen und zu verhindern, dass sie weiter in die Kriminalität abrutschen.
Es wurde bekannt gegeben, dass die Teilnahme an dem Programm freiwillig ist und auf die aktive Beteiligung der Betroffenen ausgelegt ist. Im Fall der beiden Tatverdächtigen aus Oberhausen hatten diese und ihre Sorgeberechtigten die Teilnahme ausdrücklich abgelehnt. Die Tat, die bundesweit Entsetzen auslöste, ereignete sich am 10. Februar, als zwei 17 und 18 Jahre alte ukrainische Nachwuchs-Basketballer am Hauptbahnhof in Oberhausen angegriffen und durch Messerstiche so schwer verletzt wurden, dass sie starben.
Die Tatverdächtigen, vier Jugendliche im Alter von 14 bis 15 Jahren, wurden wegen mutmaßlichen zweifachen Mordes in Untersuchungshaft genommen. Eine rassistische Motivation für die Tat schloss die Polizei aus. Der Haupttäter, ein 15-jähriger Deutsch-Türke aus Gelsenkirchen, war erst kurz zuvor wegen einer anderen Straftat zu einem „Zuchtmittel“ verurteilt worden. Obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig war, galt er als Haupttäter des Angriffs auf die ukrainischen Basketballspieler.
Es wurde bekannt gegeben, dass einige der Tatverdächtigen bereits vorher erheblich kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten waren. Die Gruppe soll in ähnlicher Weise bereits zuvor bei Körperverletzungen und Raubüberfällen vorgegangen sein. Mit dieser Vorgeschichte hätten die Jugendlichen potenziell am Programm „Kurve kriegen“ teilnehmen können, das darauf abzielt, Kinder und Jugendliche ab acht Jahren zu unterstützen, die bereits mehrfach kriminell geworden sind und zu Intensivtätern werden könnten.
Die Opfer des Angriffs am Oberhausener Hauptbahnhof waren ukrainische Flüchtlinge, die vor dem Krieg in ihrer Heimat nach Deutschland geflohen waren. Sie spielten in Düsseldorf bei den ART Giants in der U19-Bundesliga und wurden von ihren Vereinskollegen und der Öffentlichkeit tief betrauert.