Ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy hat seine Bereitschaft erklärt, gefangene nordkoreanische Soldaten gegen ukrainische Kriegsgefangene, die in Russland festgehalten werden, auszutauschen. Diese Ankündigung folgt auf die Bestätigung der Einnahme zweier nordkoreanischer Soldaten in der Kursk-Region Russlands, die während der Kämpfe verletzt wurden. Der südkoreanische Geheimdienst bestätigte die Gefangennahme am 9. Januar.

Zelenskyy plant, die gefangenen Soldaten an Kim Jong Un zu übergeben, falls ein Austausch organisiert werden kann. Er betonte, dass zukünftig mit weiteren Gefangenen aus Nordkorea zu rechnen sei. Dies markiert den ersten Bericht über lebende nordkoreanische Soldaten seit ihrem militärischen Engagement in der Ukraine im Herbst. Schätzungen aus ukrainischen und westlichen Quellen gehen von rund 11.000 nordkoreanischen Soldaten aus, die zur Unterstützung der russischen Truppen in der Kursk-Region eingesetzt werden.

Unkenntnis und Verlustzahlen

Bei der Befragung der gefangenen Soldaten stellte sich heraus, dass einer von ihnen nicht wusste, dass er gegen die Ukraine kämpfte und glaubte, an einer Trainingsübung teilzunehmen. Während der Befragung äußerte einer der Soldaten den Wunsch, in der Ukraine zu bleiben, während der andere die Rückkehr nach Nordkorea bevorzugte. Zelenskyy verwies auch auf mögliche Möglichkeiten für nordkoreanische Soldaten, die nicht nach Hause zurückkehren wollen.

Laut dem südkoreanischen Geheimdienst berichteten die gefangenen Soldaten, dass sie im November militärisches Training von russischen Kräften erhalten hatten, und bemerkten, dass ihre Truppen in den Kämpfen erhebliche Verluste erlitten haben. Schätzungen zufolge wurden fast 3.000 nordkoreanische Soldaten während der Kämpfe getötet oder verwundet, wobei Südkorea eine niedrigere Zahl von etwa 1.000 angibt. Viele dieser Verluste sind auf ukrainische Angriffe mit Raketen und Drohnen zurückzuführen.

Steigende militärische Verbindung zwischen Nordkorea und Russland

Die militärischen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea haben sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs intensiviert. Berichten zufolge hat Nordkorea 1.500 Soldaten von Spezialeinheiten nach Russland verlegt, um dort für den Einsatz in der Ukraine ausgebildet zu werden. Diese Soldaten sind nicht nur mit russischen Uniformen und Waffen ausgestattet, sondern auch mit gefälschten Ausweisen.

Zusätzlich haben russische Streitkräfte bereits nordkoreanische Waffen, Munition und Ausrüstung angefordert. Experten warnen, dass dies zu einem dauerhaften Zuwachs nordkoreanischer Soldaten auf der russischen Seite führen könnte. Zu den langfristigen Konsequenzen könnte ein Konflikt zwischen Nord- und Südkorea gehören, wenn Nordkorea monetäre und militärische Unterstützung von Russland erhält.

Die Kooperation zwischen Russland und Nordkorea wird als Teil einer größeren Akteurgemeinschaft gesehen, die auch Iran und China umfasst. Dies könnte möglicherweise die globalen Normen und den Einfluss der westlichen Länder herausfordern. Zelenskyy warnte, dass eine verstärkte Beteiligung Nordkoreas an dem Konflikt als gefährlicher Schritt hin zu einem Weltkrieg gedeutet werden könnte, und forderte ein stärkeres Engagement und Unterstützung von NATO-Partnern.

Die Situation bleibt dynamisch, während die betroffenen Nationen ihre Strategien und Politiken weiter anpassen.

Für weitere Informationen über diese komplexe Situation, die sich im Kontext des Ukraine-Kriegs entfaltet, können die Berichte von Al Jazeera, Spiegel und Deutschlandfunk konsultiert werden.