US-Präsident Donald Trump hat kürzlich den russischen Präsidenten Wladimir Putin angerufen und ein Angebot für Friedensverhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs unterbreitet. Dieser Anruf wird vom Kreml als Wendepunkt in dem Konflikt angesehen. Putins Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete das Gespräch als Signal für Dialog und Friedensgespräche und kritisierte gleichzeitig die westlichen Staatschefs, die zuvor Gespräche mit Russland abgelehnt hatten, während sie den Krieg bis zum letzten Atemzug ausfechten wollen. Der Konflikt, der im Februar 2022 mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine begann, hat schätzungsweise Hunderttausende Opfer gefordert, besonders unter der Zivilbevölkerung im russischsprachigen Teil der Ukraine, wie die Ostsee Zeitung berichtet.

Im Verlauf des einstündigen Telefongesprächs vereinbarten Trump und Putin, sofort mit den Verhandlungen zu beginnen. Der Kreml bestätigte die Details des Gesprächs und betonte, dass eine langfristige Vereinbarung durch friedliche Verhandlungen erreichbar sei. Putin schlug vor, Repräsentanten aus dem Weißen Haus in Russland zu empfangen. Im Anschluss informierte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über den Inhalt des Gesprächs, das dieser als „bedeutsam“ einstufte. Sie besprachen die Vorbereitung eines neuen Dokuments über Sicherheits- und wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Vorbereitungen für künftige Verhandlungen

Ein Treffen zwischen Trump und Putin erfordert laut Peskow noch umfassende Vorbereitungen, da die bilateralen Beziehungen unter der Vorgängerregierung stark belastet wurden. Der genaue Zeitpunkt eines solchen Treffens wurde bisher nicht festgelegt, jedoch wurde Saudi-Arabien als möglicher Ort genannt. Peskow äußerte, dass eine Einigung grundsätzlich möglich sei und verwies auf die Erfahrungen mit dem Minsker Abkommen von 2014/2015, die bei künftigen Vertragsverhandlungen berücksichtigt werden sollen.

Um einen erfolgreichen Dialog zu gewährleisten, betonte die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die Notwendigkeit einer ukrainischen Beteiligung an den Verhandlungen. Ähnliche Aufrufe kamen von den Außenministern Frankreichs und Spaniens. Trump gab die Beauftragung mehrerer Berater zur Leitung der Ukraine-Verhandlungen bekannt. Allerdings wurde auch deutlich, dass die US-Regierung von Kiew schmerzhafte Zugeständnisse erwartet, um eine Lösung zu finden.

Friedenspläne und Forderungen

Im Kontext der Friedensverhandlungen ist Selenskyjs Zehn-Punkte-Friedensplan von besonderem Interesse. Dieser umfasst unter anderem die Rückkehr zur territorialen Integrität der Ukraine, die Freilassung aller Kriegsgefangenen, und Sicherheitsgarantien für den Fall weiterer Aggressionen. Ein wesentliches Element seines Plans ist der sofortige und bedingungslose Rückzug aller russischen Truppen. Währenddessen bestehen Russlands Forderungen weiterhin auf einem Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt und der Anerkennung der Krim als Teil Russlands sowie der Volksrepubliken Donezk und Luhansk.

In der politischen Landschaft bleibt die Frage, ob und wie die Verhandlungen zwischen beiden Ländern vorankommen können, besonders kritisch. Dennoch zeigt sich der Kreml optimistisch hinsichtlich eines Dialogs, betont jedoch auch die Komplexität und die Herausforderungen, die bei den Verhandlungen zu erwarten sind.

Für weiterführende Informationen und Analysen zu den Friedensverhandlungen in der Ukraine besuchen Sie die Tagesschau und Länder-Analysen.