Vietnam intensiviert seine Verteidigungskooperation mit den USA, um dem wachsenden Einfluss Chinas im Indopazifik entgegenzuwirken. In den letzten vier Jahren hat die Biden-Regierung erhebliche Investitionen in die Verteidigungsbeziehungen zu Vietnam getätigt, um eine umfassende strategische Partnerschaft zu etablieren. Ein entscheidender Moment in diesem Prozess war der Staatsbesuch von Präsident Joe Biden in Hanoi im September 2023, bei dem diese Partnerschaft offiziell verkündet wurde. Der Fokus der Kooperation liegt auf der gemeinsamen Wahrung von Sicherheitsinteressen, insbesondere in Bezug auf die umstrittenen maritime Gebiete im Südchinesischen Meer, wo sowohl Vietnam als auch China Ansprüche auf die Paracel- und Spratly-Inseln erheben. op-online.de berichtet, dass Vietnam die USA um Unterstützung gegen diese Bedrohungen bittet.

Gleichzeitig pflegt Vietnam jedoch enge Sicherheitsbeziehungen zu China, um die Stabilität des eigenen Regimes zu gewährleisten. Laut foreignpolicy.com verfolgt Vietnam eine hybride Strategie, die darauf abzielt, von beiden Großmächten zu profitieren, ohne sich vollständig einer Seite zuzuwenden. Die vietnamesische Führung hat in den letzten Jahren häufige Treffen mit hochrangigen Sicherheitsbeamten aus China abgehalten, um die politische Sicherheit und innere Stabilität aufrechtzuerhalten. Dies zeigt sich auch in der tiefen Sicherheitspartnerschaft zwischen Vietnam und China.

Strategische Partnerschaft mit den USA

Die mit den USA etablierte Partnerschaft wird als „umfassende strategische Partnerschaft“ bezeichnet und stellt die höchste Stufe der Zusammenarbeit für Vietnam dar. Diese Entwicklung kommt fast 50 Jahre nach dem Ende des Vietnamkriegs, wo die beiden Länder einst Kriegsgegner waren. Die USA haben 1995 diplomatische Beziehungen zu Vietnam aufgenommen, und seit 2013 besteht eine „umfassende Partnerschaft“, die nun aufgewertet wurde. Biden bezeichnete diese Stärkung der Beziehungen als „historischen Moment“ und betonte die Rolle Vietnams als wichtigsten Partner im Indopazifik. zeit.de hebt hervor, dass Vietnam der zweitwichtigste Handelspartner der USA nach China ist.

Die Biden-Regierung hat die Verteidigungszusammenarbeit mit Vietnam als entscheidend für die Stabilität im Indopazifik hervorgehoben. Diese umfasst Initiativen zur maritime Sicherheit und Cybersecurity, sowie gemeinsame Militärübungen und die Aufhebung von Embargos für den Verkauf tödlicher Waffen, die zuvor存在.

Vietnams unabhängige Sicherheitsstrategie

Trotz der zunehmend engen Zusammenarbeit mit den USA zeigt Vietnam weiterhin Bestrebungen, eine neutrale Position zwischen den beiden Großmächten zu wahren. Vietnam verfolgt eine Sicherheitsstrategie, die das Prinzip der „drei Nein“ um ein viertes ergänzt: keine Bedrohung oder Anwendung von Gewalt. Dies zeigt sich darin, dass Vietnam 2023 keine neuen großen Rüstungsbestellungen bei Russland erteilt hat, was auf eine Suche nach alternativen Verteidigungsquellen hinweist. Die US-Politik sollte den wachsenden Handlungsspielraum von Drittländern besser berücksichtigen, um effektiver agieren zu können.

Während Vietnam also um US-Unterstützung bittet, um gegen chinesische Bedrohungen anzukämpfen, zeigt die Realität der Beziehungen, dass das Land bestrebt ist, in einem komplexen geopolitischen Umfeld einen autonomen Kurs zu verfolgen. Hanoi möchte sowohl von den USA als auch von China profitieren, um seine eigenen sicherheitspolitischen Interessen zu wahren und gleichzeitig die Stabilität im eigenen Regime zu sichern.