In einem unerwarteten Schritt hat der US-Sondergesandte Keith Kellogg bekannt gegeben, dass die US-Militärhilfe für die Ukraine vorerst eingestellt wurde. Dies geschah während einer Veranstaltung des Council on Foreign Relations, wo Kellogg den drastischen Schritt mit einer eindringlichen Bildsprache verglich: Man müsse einem „Maultier mit einem Kantholz auf die Nase hauen“, um es zur Aufmerksamkeit zu bewegen. Kellogg, der während der ersten Amtszeit von Donald Trump zeitweilig als Nationaler Sicherheitsberater tätig war, drohte der Ukraine mit dem Entzug jeglicher Unterstützung, falls Kiew sich weigern sollte, an Verhandlungen teilzunehmen. „Ihr müsst an den Tisch kommen. Und wenn ihr nicht an den Tisch kommt, wird die Unterstützung der USA austrocknen“, betonte er.

Diese Entscheidung ist nicht isoliert, sondern Teil einer größeren Strategie der US-Regierung unter Präsident Donald Trump. Der Präsident entschied im Weißen Haus, die amerikanische Militärhilfe zu pausieren, um den Fokus auf Frieden zu legen. Diese Aussetzung betrifft Waffen und Munition im Wert von über einer Milliarde US-Dollar. Laut einem Bericht der „New York Times“ wird die Hilfe wieder aufgenommen, wenn die Ukraine dazu bereit ist, Friedensverhandlungen mit Russland zu führen. Trump’s Entscheidung kam nach einem Treffen mit seinen wichtigsten Beratern, einschließlich Außenminister Marco Rubio, Vizepräsident J.D. Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth.

Politische Konsequenzen und internationale Reaktionen

Die Haltung Trumps gegenüber der Ukraine ist heftig umstritten. So kritisierte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und behauptete, dieser sei nicht an einem Frieden interessiert. Gleichzeitig hat Russland die Aussetzung der US-Militärhilfe begrüßt und sieht darin eine Möglichkeit zur Initiierung eines Friedensprozesses. Politikwissenschaftler Carlo Masala berichtete, dass Vizepräsident Vance eine schnelle Beendigung des amerikanischen Engagements im Ukraine-Krieg anstrebe.

Die Ukraine könnte mit den in der Vergangenheit erhaltenen Waffen aus Bidens Amtszeit noch etwa ein halbes Jahr kämpfen, doch es bleibt unklar, ob Unterstützung aus anderen westlichen Ländern die Ausfälle der US-Hilfen ausgleichen kann. Besonders kritisch ist die Situation für die Luftabwehr der Ukraine, die auf US-Hilfen, wie Patriot-Raketen, angewiesen ist. Seit Trumps Amtsantritt im Januar 2025 gab es keine neuen US-Militärhilfspakete für die Ukraine. Der Wegfall dieser dringend benötigten Unterstützung könnte erhebliche Auswirkungen auf den Verlauf des Konflikts haben.

Insgesamt zeigt die gegenwärtige Situation, wie schnell sich geopolitische Allianzen und Unterstützungsstrukturen ändern können. Die USA setzen Druck auf die Ukraine, während Russland diese Entwicklungen für sich nutzen könnte. Inmitten dieser Spannungen bleibt die Frage, wie die Ukraine auf die veränderten Bedingungen reagiert und ob eine Verhandlungslösung in greifbare Nähe rückt.